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Textproben
1. Begegnung
2. Eroberung
3. Sex
4. Phantasien
5. Eifersucht
6. Alltag
7. Dreiecke
8. Krise
9. Trennung
10. Verliebtheit

Autoren
Aaron
Arthur
Charlotte
Gabriel
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Jan
Judith
Lucia
Rebecca
Salome



Beiträge von

JAN

JAN: Die Negativkriterien sind bei der Begegnung übrigens genauso wichtig wie die Positivkriterien. Bei mir kamen sehr viele Frauen überhaupt nicht in Frage. Ganz blonde oder hellhäutige Frauen stehen außerhalb jeder Diskussion, auch Frauen, die ein sehr gemächliches Leben führen, morgens aufstehen, vier Stunden frühstücken, sich hinsetzen und lesen, gleich wieder Kaffee trinken... Man kann einen solchen Menschen als guten Freund gewinnen. Aber: Sexualität, Erotik, alles, was auch zur Liebesbeziehung gehört, wäre von vornherein abgekappt.
Kapitel 1, Absatz 72; siehe Kontext

JAN: ...du gehst dazwischen, es macht blubb!, und du bist weg.
Kapitel 1, Absatz 75; siehe Kontext

JAN: Das Bild der Eltern wirkt sehr unterschiedlich, mal abstoßend, mal anziehend. Für mich wäre es der einzige Horror, vom Partner zu hören, 'du bist wie mein Vater' oder 'du bist wie meine Mutter'. Ich möchte Jan sein und kein Abziehbild eines anderen.
Kapitel 1, Absatz 77; siehe Kontext

JAN: ...obwohl du schon bei der ersten Begegnung extrem erotisiert bist und keinen anderen Gedanken hast als nur den einen.
Kapitel 1, Absatz 95; siehe Kontext

JAN: Ich habe mich immer gefragt, welche Männer zu Verführern werden. Was ist ihr Geheimnis?
Kapitel 2, Absatz 139; siehe Kontext

JAN: Und welche Manöver denkt er sich aus, um seine Beute zu verführen?
Kapitel 2, Absatz 150; siehe Kontext

JAN: Ja, ich kenne das, doch das ist nur Bequemlichkeit.
Kapitel 2, Absatz 187; siehe Kontext

JAN: Eine Strategie ist nur dann eine Strategie, wenn sie wiederholbar ist.
Kapitel 2, Absatz 189; siehe Kontext

JAN: Strategien müssen globaler sein, die Terrains besser vorbereitet. Ich glaube nicht an Strategien für den Einzelfall, sondern nur an gute Vorbereitungen. Der oberste Grundsatz ist: hinaus in die Welt, Gesicht zeigen und Farbe bekennen. Wer Geliebter werden will, muß vor die Tür.
Kapitel 2, Absatz 192; siehe Kontext

JAN: Dann wäre der arme Sex nichts als eine verzweifelte Anstrengung, ein phantastisches Verlangen zu erfüllen?
Kapitel 3, Absatz 261; siehe Kontext

JAN: Aber ich verliebe mich doch nicht in eine Frau, mit der ich mir nicht vorstellen kann, ins Bett zu gehen. Der Wunsch nach Sexualität ist im Verliebtsein immer eingeschlossen. Die Forderung, den Sex nicht so wichtig zu nehmen, ist absurd. Es ist ein romantischer Mythos, daß Sex funktionieren muß, wenn sich zwei Charaktere wunderbar verstehen und sich in Harmonie in die Augen schauen. Im Bett entscheidet sich die Sache.
Kapitel 3, Absatz 265; siehe Kontext

JAN: Sicherlich ist es aufregend, das Verlangen zunächst in kleinen Portionen zu genießen. Trotzdem: Das Interesse am Sex mit dem anderen ist von Anfang an vorhanden. Die Frage ist, wie man es beginnt, langsam oder sofort am ersten Abend. Das hängt noch nicht einmal von deinem Typ ab. Das gehört zur Willkürlichkeit des Sex.
Kapitel 3, Absatz 267; siehe Kontext

JAN: Es ist ein Übereinanderherfallen, wo sich etwas Erotisches aufgestaut hat.
Kapitel 3, Absatz 285; siehe Kontext

JAN: Du bist ganz und gar Körper, nichts sonst. In jedem Augenblick bist du ausschließlich das, was du gerade fühlst, was man dich gerade fühlen läßt. Hier, dort, an den verschiedensten Stellen, nacheinander, gleichzeitig.
Kapitel 3, Absatz 298; siehe Kontext

JAN: Das glaube ich nicht. Stell' dir vor, du bist in den Sommerferien, irgendwo im betäubenden Süden am Meer. Plötzlich steht ein verrückter Körper vor dir, braungebrannt. Am Strand liest sie Vom Winde verweht, sie trägt einen pinkfarbenen Bikini und eine unmögliche Sonnenbrille. Alles was du außer ihrem Körper siehst, läßt dich verzweifeln. Kein Wort könntest du mit ihr wechseln. Trotzdem bringt dich der Körper um den Verstand, du liegst den ganzen Tag nur auf dem Bauch.
Kapitel 3, Absatz 310; siehe Kontext

JAN: Warte ab. Am Abend bist du in der kleinen Hoteldisco, du hast Wein im Kopf und sie will. Natürlich nur für eine Nacht. Warum es nicht tun, wenn dich dieser Körper erregt und du ihn erregst? Es ist ein Arrangement: Nur die Lust interessiert, kein Austausch der Personen, kein Morgen. Was wäre schlimm daran? Die Frage ist doch nur: Ist es schön, gibt es Lust?
Kapitel 3, Absatz 312; siehe Kontext

JAN: Warum sollte Liebe ihren Kern nicht in der Idee haben, sich immer kunstvoller Lust zu bereiten? Körper können sich von trübseligen Beschränkungen freimachen, sich immer weiter erobern.
Kapitel 3, Absatz 333; siehe Kontext

JAN: Es wäre doch das beste, man setzte mal fünf Jahre damit aus.
Kapitel 3, Absatz 342; siehe Kontext

JAN: Wenn du so etwas sagst als Mann, bist du gleich ein Tier.
Kapitel 3, Absatz 361; siehe Kontext

JAN: Und die Frauen, mit denen ich so etwas mache, sind Halluzinationen? Oder du müßtest behaupten, daß sie das eigentlich nicht wollten.
Kapitel 3, Absatz 363; siehe Kontext

JAN: Übertreibt ihr nicht? Der emanzipierte Mann muß heute von sich behaupten, es gehe gar nicht nur um sein Geschlecht, er habe keine phallisch zentrierte Sexualität und auf den Orgasmus komme es nicht an. Daß der Penis, seine Aktionen und der Orgasmus im Mittelpunkt stehen, gilt als primitiv. Aber für den Mann ist er nun einmal das zentrale Organ bei der ganzen Sache, auch wenn es nur um Berührungen geht. Alles gleitet dahin – küßt mich eine Frau am Ohr, zucke ich doch unten. Das heißt nicht, daß ich die Vorspiele entwerten will.
Kapitel 3, Absatz 376; siehe Kontext

JAN: Aber es sind doch auch die Frauen, die nur das eine an uns wollen: den Phallus. Was interessiert sie schon der Rest unseres Körper? Zuerst gibt es noch ein paar Küßchen hier und da, ein bißchen Gestreichel, bis sie glauben, jetzt kann die Hand runter gleiten, ohne daß es zu prompt wäre.
Kapitel 3, Absatz 382; siehe Kontext

JAN: Aber es gibt doch vielfältige Möglichkeiten – nicht nur Worte –, dem anderen mitzuteilen, was sich wo wie anfühlt. Das gehört doch wesentlich zum Prozeß der Liebe.
Kapitel 3, Absatz 390; siehe Kontext

JAN: Und ihr glaubt, einem Mann genüge es, irgendeinen netten Unterleib vor sich zu haben! Frauen glauben, daß der Sex nur für sie eine komplexe Bedeutung hat. Wir dagegen stoßen einfach etwas aus, und das war's. Wo, ist uns ja egal. Aber: Ich fließe doch in die Frau, ich selbst. Ich finde das Verhältnis dazu sehr eng.
Kapitel 3, Absatz 397; siehe Kontext

JAN: Das wird mir jetzt zu bunt. Meine Phantasien sind anderer Art. Wenn ich an die Frau im Gedicht denke, wie die Art ihres Ganges beschrieben wird, der Blick auf das Gehen und ihre Beine gelenkt wird, dann möchte man ihr am liebsten direkt folgen, die Blicke magisch von diesen langen Beinen und Strümpfen angezogen. In solchen Situationen weißt du nicht mehr, was du tust. Du hast das Gefühl, deine Hände und Beine werden ganz saumig, es ist ein Kribbeln in all deinen Gliedern, noch nicht einmal das Gefühl, im Vollbesitz deiner tierischen Kräfte zu sein, sondern einfach nur dieses Gezogenwerden. Das Unausweichliche, der Bodenkontakt, der deine Füße beim Gehen schwerer und schwerer werden läßt angesichts des lockenden Schritts. Du siehst durch deine im Wahn getrübten Augen den glatten Rücken, die langen, dunkel herunterfallenden Haare. Du wartest darauf, daß sie sich im nächsten Augenblick zu dir umdreht, um das Erkennungssignal zu geben und hast gleichzeitig panische Angst davor. Lieber ihr weiter folgen, nicht, noch nicht die Entscheidung suchen, bis sie in einem der vielen Türeingänge der Straße verschwindet.
Kapitel 4, Absatz 428; siehe Kontext

JAN: Nicht nur Strümpfe, sondern insgesamt Dessous erregen meine Phantasie. Ob sie nun schwarz und sportlich sind oder elegante Spitzenbustiers.
Kapitel 4, Absatz 430; siehe Kontext

JAN: Dieses Geräusch kenne ich auch.
Kapitel 4, Absatz 482; siehe Kontext

JAN: "Wenn der Mann und die Frau zu einem einzigen Fleisch vor dem Herrn werden..."
Kapitel 4, Absatz 489; siehe Kontext

JAN: Das muß ja der Horror gewesen sein. In dieser Form habe ich noch nie irgendwelche Todeswünsche gehabt, wohl Gewaltphantasien. Ich meine damit nicht die Sado-Maso-Phantasien, von denen man momentan so viel hört und sieht, zum Beispiel diese Domina-Schuppen, in denen die Männer sich gegen Barzahlung peitschen oder den Hintern versohlen lassen. Nein, es sind eher reine Macho-Phantasien, wenn ich daran denke, sie einfach mal 'so richtig zu nehmen'.
Kapitel 4, Absatz 491; siehe Kontext

JAN: Ich bin heute Nacht getackert worden.
Kapitel 4, Absatz 503; siehe Kontext

JAN: Ist ja klasse: abgeschossener Hase!
Kapitel 5, Absatz 532; siehe Kontext

JAN: Für mich ist die Eifersucht kein drängendes Problem. Eine Verabredung zum Kaffee ist für mich noch kein Grund zur Eifersucht.
Kapitel 5, Absatz 535; siehe Kontext

JAN: Ich sehe da noch einen anderen Aspekt. In jeder Beziehung übst du einen gewissen Verzicht aus, jeder der beiden Partner tut dies, da man sich gegenseitig ein Reglement aufgestellt hat. Auf einmal wird dieses von einem der beiden gebrochen, der sich nun seiner Lust ungehemmt hingibt. Du erfährst es und sagst dir: Du Affe...
Kapitel 5, Absatz 537; siehe Kontext

JAN: Ja, du sagst dir: Jetzt hast du seit zehn Jahren die Fahne hochgehalten, hast dir alles verkniffen, nur um das zu erleben?
Kapitel 5, Absatz 539; siehe Kontext

JAN: Ich finde das absurd. Du kannst doch die Zeit nicht zurückdrehen. Dafür, daß der andere normal gelebt hat, stellst du ihn an den Pranger.
Kapitel 5, Absatz 563; siehe Kontext

JAN: Für mich ist es zugleich faszinierend und erschreckend zu sehen, wie sich manche Menschen einer solchen Außenorientierung hingeben können. Ich kenne das überhaupt nicht!
Kapitel 5, Absatz 585; siehe Kontext

JAN: Doch dann kannst du auch die Position haben: "Wenn er mich nicht so liebt, wie ich bin, ist er es nicht wert, von mir geliebt zu werden." Das war meine Einstellung.
Kapitel 5, Absatz 587; siehe Kontext

JAN: Ja, du lernst auf diese Weise, für dich zu sein.
Kapitel 5, Absatz 637; siehe Kontext

JAN: Die Frage ist doch, was ich mir auf Dauer von dieser Beziehung verspreche. Will ich ein harmonisches, friedvolles Leben zu zweit? Oder will ich die permanente Leidenschaft und Ausschweifung aufrechterhalten? Mein Ideal ist, beides miteinander in einer Beziehung zu verbinden.
Kapitel 6, Absatz 657; siehe Kontext

JAN: Bei uns heißen die anders: Haarminen, Zeitungsminen... Wer hat wieder die Haare in der Dusche gelassen? Warum mußt du beim Frühstück immer die Zeitung lesen?
Kapitel 6, Absatz 673; siehe Kontext

JAN: Und nur, weil unsere arme Kreatur einen zu engen Hals hat.
Kapitel 6, Absatz 679; siehe Kontext

JAN: Hector wollte auf etwas anderes als auf Routine hinaus, als er eben von Harmonie sprach. Er meint, daß man nicht ständig alles hinterfragen kann. Enweder du kommst zu dem Punkt, an dem du ein Grundgefühl von Sicherheit und Ruhe in der Beziehung erreicht hast, das wäre mein Ideal, oder du bist nur damit beschäftigt, alles immer wieder zur Disposition zu stellen. Nach dem Motto: Alles ist offen. Das wäre der Horror!
Kapitel 6, Absatz 690; siehe Kontext

JAN: Ja, man benutzt den anderen als Vehikel, um bestimmte Aggressionen zu steigern und dann aufzulösen. Ich stelle mir vor, ich komme nach Hause, und sie ist mit dem Staubsauger unterwegs...
Kapitel 6, Absatz 724; siehe Kontext

JAN: ...und schon beginnt der Konflikt von neuem: Wie sauber muß es zu Hause aussehen? Aber die Frage nach der Sauberkeit im Haus steht nur stellvertretend für all die kleinen Konflikte, die kollektiv entladen werden.
Kapitel 6, Absatz 726; siehe Kontext

JAN: Es muß knistern und knacken, sonst stelle ich mir die große Saug-Sinn-Frage.
Kapitel 6, Absatz 731; siehe Kontext

JAN: Du meinst das Knallen der Tür als Abführmittel?
Kapitel 6, Absatz 737; siehe Kontext

JAN: Von Ei zu Ei entsteht der perfekte Mythos. Im gemeinsamen Erinnern beschwören wir die Geschichte der Beziehung: Auf diese wunderbare Weise sind wir entstanden, das ist unser Ursprung, die Kette von Zufällen, die keine sind. Jedes Detail wird rückblickend interpretiert, alles ist ein Omen, alles hat eine Bedeutung. In allem war das Kommende angedeutet und festgelegt.
Kapitel 6, Absatz 744; siehe Kontext

JAN: Ich fahre trotzdem lieber mit einem Freund in Urlaub als mit einer Frau. Ich fühle mich freier mit einem Mann, bin ihm keine Rechenschaft schuldig. Wenn der eine nachts wegbleibt, gibt es keine Probleme. Es ist alles selbstverständlicher.
Kapitel 7, Absatz 761; siehe Kontext

JAN: Ist die Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht problematisch? Viele behaupten, sie sei ganz und gar unmöglich.
Kapitel 7, Absatz 773; siehe Kontext

JAN: Der Verzicht, den man in einer Beziehung übt, verleiht ihr Gewicht.
Kapitel 7, Absatz 777; siehe Kontext

JAN: Dieses Spielchen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Du scheinst die Männer permanent auf die Probe stellen zu wollen. Sie müssen sich deinen Regeln unterordnen.
Kapitel 7, Absatz 779; siehe Kontext

JAN: Vielleicht ist zwischen einem Paar, das ein Kind hat, nur etwas gegenständlich geworden, was bei den anderen die gleiche Macht hat. Nur wissen sie es nicht. Sie glauben, sie hätten alles im Griff.
Kapitel 7, Absatz 795; siehe Kontext

JAN: Oft stirbt die Liebe, weil die Menschen es nicht schaffen, Distanz zu gewinnen und einen Raum für sich zu haben. Der Weg, den du gegangen bist, verlangt einen großen Kraftaufwand.
Kapitel 7, Absatz 830; siehe Kontext

JAN: Diese Absicherungen verstehe ich nicht. Entweder gehe ich das Risiko ein, daß ich verliere, oder ich lasse es bleiben und ziehe mir einen Keuschheitsgürtel an.
Kapitel 7, Absatz 842; siehe Kontext

JAN: Das sind wohl auch diejenigen, die am ehesten überhaupt Tagebücher führen.
Kapitel 8, Absatz 881; siehe Kontext

JAN: Solche Konzepte sind mir viel zu abstrakt. Die Wahrheit ist doch die: Sex schlafft mit der Zeit ab. Das ist wie ein Naturgesetz. Selbstverständlich kann ich es gut verstehen, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie man die Anfangsphase ausdehnen kann, sei es mit Strapsen oder ohne. Entscheidend bleibt doch, ob du in der Lage bist, die Enttäuschungen beim Sex umzulenken, indem du ihm nicht mehr den zentralen Stellenwert einräumst, den er zu Beginn zweifelsohne hat.
Kapitel 8, Absatz 918; siehe Kontext

JAN: Für mich gilt das nicht, aber bei vielen Menschen werden andere Dinge wichtig: die gemeinsame Absicherung der materiellen Lebensbedingungen, die Erziehung der Kinder, die gemeinsamen Interessen.
Kapitel 8, Absatz 920; siehe Kontext

JAN: War das von ihr die Vorwegnahme einer möglichen Trennung, eine eingebaute Sicherung?
Kapitel 8, Absatz 936; siehe Kontext

JAN: Genau, sie liegen einem wie ein Geschwür im Magen. Lucia hat es mir bis heute nicht verziehen, das ich nicht von Anfang an sagen konnte: "Du bist die Frau meines Lebens."
Kapitel 8, Absatz 941; siehe Kontext

JAN: Aber eines Tages muß der erlösende Krach kommen, der das Ende der Beziehung bedeutet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß nach solchen Kriegen eine Versöhnung möglich ist.
Kapitel 8, Absatz 980; siehe Kontext

JAN: Oft genug ist Trennung nicht Bilanzierung, deren Wert wir unter dem Strich erkennen, sondern sie ist so blind und wahnhaft wie das Verliebtsein selbst.
Kapitel 9, Absatz 991; siehe Kontext

JAN: Exakt. Das ist die Situation. Mittlerweile ausgereizt, fast zum Abgewöhnen.
Kapitel 9, Absatz 994; siehe Kontext

JAN: Wir haben das Spiel öfter gespielt, Trennung, Versöhnung, Trennung, Versöhnung, kurze oder längere Ruhepausen dazwischen – und die Drohung, die Lucia bekundet hat, ist nie verwirklicht worden.
Kapitel 9, Absatz 999; siehe Kontext

JAN: Weil ich das Spiel kenne. Dein Gebaren ist unglaubwürdig.
Kapitel 9, Absatz 1001; siehe Kontext

JAN: Na klar, aber deswegen ziehe ich nicht gleich aus.
Kapitel 9, Absatz 1004; siehe Kontext

JAN: Ja und nein. Manche Dinge sollte man nicht überstürzen. Schon gar nicht nachts. Wir streiten uns fast immer nachts, und danach braucht mein Körper erst mal Ruhe. Mein Fluchtort ist mein Bett, nicht die Straße.
Kapitel 9, Absatz 1006; siehe Kontext

JAN: Das sagte ich ja schon: Wir kennen diese Spielchen. Du gehst aufgebracht, ich bleibe. Ist das Trennung?
Kapitel 9, Absatz 1008; siehe Kontext

JAN: Du kannst schlecht allein sein.
Kapitel 9, Absatz 1041; siehe Kontext

JAN: Ein bißchen weitergestritten schon, wir konnten nicht einfach das Programm wechseln. Aber im ruhigeren Gespräch wurden Probleme dann formuliert und damit plötzlich zu einem dritten Gegenstand, der mit uns nicht mehr viel zu tun hatte. Die Sache war passé. Aus dem Anlaß des Streites und dem Grund der Trennung war ein abstrakter Begriff geworden. Das, was wir daran verstanden haben, war zum Teil unseres neuen Selbstverständnisses geworden, unbegrifflich, hinübergeflossen in die Sprache der Augen, es war da, ohne noch einmal diskutiert werden zu müssen.
Kapitel 9, Absatz 1047; siehe Kontext

JAN: Ich habe eine schöne Kiste, da werfe ich alles rein, und alle zwei Jahre greife ich rein und ziehe etwas heraus.
Kapitel 9, Absatz 1071; siehe Kontext

JAN: Das ist sehr spannend. Meine Vergangenheit mit den Geliebten kommt mir dann ganz fremd-vertraut entgegen. Es ist, als läse ich in der Autobiographie eines Dritten. Das Geschehene ist wieder präsent und eingewoben in mein Leben, aber es ist nicht mehr erklärungsbedürftig, fragwürdig. Das Geschehene ist da als es selbst, und ich empfinde ihm gegenüber eine zärtliche Gleichgültigkeit. Da wird das Leben zur Lebensgeschichte.
Kapitel 9, Absatz 1073; siehe Kontext

JAN: Ich habe nur einmal gepackt. Da mußte ich gehen und überlegen, was ich mitnehme. Sie hat mich rausgeschmissen. Das war für mich ein absolut traumatisches Erlebnis, ich war nicht einmal wütend oder eifersüchtig, ich habe es einfach nicht verstanden. Und eigentlich ist auch im Rückblick alles daran unverstanden geblieben. Ich habe mein Zeug gepackt und bin gegangen.
Kapitel 9, Absatz 1079; siehe Kontext

JAN: Ja. Was nicht heißt, daß man deshalb per se der Verlassende ist. Mein Einpacken hat wenig zu tun mit dem Koffer. Ich packe mich selbst ein in der Trennung.
Kapitel 9, Absatz 1081; siehe Kontext

JAN: Die andere liebt plötzlich ihren Beruf, sie geht auf in einem Bewußtsein, das nur ihr gehört und das sie selbst bestimmt. Sie ist einfach nicht mehr da, und ihre sparsame Nähe zu mir ist nur eine, die sie ihrem eigentlichen Interesse abgespart hat.
Kapitel 9, Absatz 1097; siehe Kontext

JAN: Was passiert? Na, es tritt eben das Gefühl ein: Das war's. Du spürst es, fertig. Da gibt es keine weiteren Fragen und schon gar keine Begründungen. Ich war einmal mit einer Frau in Paris, und während wir da glücklich waren, breitete sich in mir eine behaglich-ruhige Sicherheit aus, daß wir am nächsten Tag nach Hause fahren und es danach keine Zukunft mehr für uns geben würde. Ein solches Gefühl habe ich in der Beziehung zu meiner jetzigen Frau nie gehabt. Die Spannung ging nie verloren.
Kapitel 9, Absatz 1105; siehe Kontext

JAN: Der Körper gibt mir das Signal für die bereits vollzogene Entfremdung. Ich habe mich eigentlich nie abrupt von einer Frau getrennt, ich wußte, daß die Sache nicht mehr stimmt, aber es plätscherte so weiter, weil es bequem war. Ich ging mit ihr noch immer ins Bett, weil es keinen Anlaß gab, mich zu trennen. Irgendwann sah ich an einer Theke eine Frau mit einer großen Ausstrahlung und wußte dann plötzlich, daß meine Freundin für mich eigentlich nicht mehr existierte. Die andere Frau hat mich durch ihr Geheimnis an sich gebunden, ohne daß ich meine Freundin je mit ihr betrogen hätte. Mit der einen war ich zusammen, und an die andere dachte ich.
Kapitel 9, Absatz 1108; siehe Kontext

JAN: Nein, ich habe nicht verglichen. Das läuft ganz unbewußt. Die Sache läuft so dahin, diffus und ohne große Stürme. Langsamer Abschied. Auf einmal ergibt sich ein Bild von dem, was ich bei ihr nie gefunden habe, und in dem Moment ist völlig klar: Es hat einfach keinen Sinn mehr.
Kapitel 9, Absatz 1110; siehe Kontext

JAN: Zu der Zeit damals habe ich mich nicht entschieden, ich habe Erfahrungen gemacht. Bis Lucia kam.
Kapitel 9, Absatz 1112; siehe Kontext

JAN: Nichts eigentlich. Über das gewisse Etwas, was uns aneinander kettet, können wir nicht sprechen, dafür gibt es kein Wort. Da es uneindeutig bleibt, ist es auch unzerstörbar. Irgendwo hört die Sprache auf, und die Liebe beginnt.
Kapitel 9, Absatz 1114; siehe Kontext

JAN: Oft vollzieht man den endgültigen Bruch wirklich erst dann, wenn eine Dritte oder ein Dritter auftaucht. Die Liebe zu meiner ersten Freundin war längst vergangen, aber wir haben uns dennoch gesehen. Erst als sie eines Tages sagte: "Du, es gibt einen anderen Mann in meinem Leben", war wirklich Schluß. Es war eine Beziehung in der Schwebe, und trotzdem war das faktische Ende unseres Verhältnisses für mich ein Schlag. Ich habe mehr gelitten, als ich es mir vorher vorgestellt hatte.
Kapitel 9, Absatz 1123; siehe Kontext

JAN: Ich mache keinen Unterschied zwischen Liebe und Sexualität.
Kapitel 10, Absatz 1165; siehe Kontext

JAN: Klasse! Bald weiß ich nicht mehr, ob ich überhaupt wünschen kann, daß sich irgendwann noch einmal eine Frau in mich verliebt. Im Grunde meint sie dann ja nicht mich, sondern nur sich selbst.
Kapitel 10, Absatz 1229; siehe Kontext

JAN: Unser Leben lang sind wir hin und hergerissen zwischen unserer Sehnsucht nach fusioneller Liebe und unserer Angst davor.
Kapitel 10, Absatz 1238; siehe Kontext