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Textproben
1. Begegnung
2. Eroberung
3. Sex
4. Phantasien
5. Eifersucht
6. Alltag
7. Dreiecke
8. Krise
9. Trennung
10. Verliebtheit

Autoren
Aaron
Arthur
Charlotte
Gabriel
Hector
Jan
Judith
Lucia
Rebecca
Salome



Beiträge von

AARON

AARON: Es gibt Menschen, die von der Idee ausgehen, daß man füreinander bestimmt ist.
Kapitel 1, Absatz 8; siehe Kontext

AARON: Zuerst einmal drei, oder packst du gleich zu und schleckst den anderen ab?
Kapitel 1, Absatz 21; siehe Kontext

AARON: Du meinst eine allgemein anerkannte Schönheit, ein Schönheitsideal. Aber das ist doch etwas ganz anderes als das, was jeder einzelne schön findet. Stell' dir vor, sie greift am Obststand nach der größten Melone, nach der du selbst gerade die Hand ausgestreckt hattest, und schnappt sie dir weg. Im letzten Moment bemerkt sie es, schaut erst die Melone an, dann dich, lächelt kurz, mit Augenaufschlag, und geht. Wer diese Frau nicht schön findet...
Kapitel 1, Absatz 53; siehe Kontext

AARON: Man verliebt sich in einen Menschen, der ist, was man ist, war oder noch werden möchte.
Kapitel 1, Absatz 81; siehe Kontext

AARON: Ja, und bitte, ohne seine Adresse zu hinterlassen.
Kapitel 1, Absatz 119; siehe Kontext

AARON: Ich habe immer nur durch Nicht-Handeln verführt. Ich habe mich ganz auf die Frau eingelassen, die ich erobern wollte, jeden Zug ihres Charakters versucht kennenzulernen und ihn genossen. Dieses Genießen hatte eine magische Wirkung auf sie. Sie hat sich durch mich gesehen, sich in meinen Augen gespiegelt, sich als Person dort wahrgenommen und sich in ihr Spiegelbild verliebt. Das lief unabhängig von mir selbst. Ich habe nur hinter dem Spiegel auf eine Chance gelauert und im richtigen Augenblick zugegriffen. Mit wirklicher Liebe hatte dieses Spiel jedoch nichts zu tun. Es war nur immer wieder die Bestätigung: Sie kommt an mich nicht heran, ich bin unantastbar. Der Spiegel steht immer vor mir. Wirkliche Liebe braucht keine Strategie und auch keinen Spiegel. Liebe durchbricht alle Grenzen, sie spielt sich von Anfang an hinter dem Spiegel ab und kann von dort auch nicht nach vorn.
Kapitel 2, Absatz 154; siehe Kontext

AARON: Schönheit ist variabel und eine Synthese von Anatomie und Charme. Zweifel an der eigenen Schönheit hat auch die schönste Frau...
Kapitel 2, Absatz 224; siehe Kontext

AARON: Verliebtsein und Liebe waren in unseren Gesprächen bislang sinnlich, nie sexuell. Blicke, Stimmen, Gesten, Bewegungen, die einen in eine süße Nervosität versetzen, ein schleichendes Kribbeln auslösen bis zu heftigsten körperlichen Symptomen, rasender Puls, heftiges Herzklopfen, Kreislaufprobleme. Die Verliebtheit als zauberartig verändertes Soma.
Kapitel 3, Absatz 249; siehe Kontext

AARON: Ich glaube nicht, daß beim Sex nur der Körper zählt, da gehören noch viele andere Dinge dazu. Die ganze Person muß dich aufregen. Beim Sex suhlen sich nicht nur die Leiber. Es ist eine unerhörte Näherung der Seelen, etwas Geistiges auch, vor allem in der Vereinigung. Ich könnte es mit keiner Frau, die mich nicht auch in einem Gespräch reizen könnte.
Kapitel 3, Absatz 309; siehe Kontext

AARON: Ich würde sie mir anschauen, aber nicht mehr wollen.
Kapitel 3, Absatz 311; siehe Kontext

AARON: Kommen wir auf Liebe und Sexualität im engeren Sinne zurück. Sex spielt in den verschiedenen Phasen der Liebe eine unterschiedliche Rolle. Verliert die Sexualität an Bedeutung?
Kapitel 3, Absatz 320; siehe Kontext

AARON: Irgendwann ist der Körper des anderen kalter Kaffee. Die Leidenschaft erstirbt. Es stellt sich eine schreckliche Langeweile ein, die man dann entweder erträgt oder aus der man ausbricht, in Seitensprüngen oder sogar durch eine Trennung, eine neue Beziehung.
Kapitel 3, Absatz 322; siehe Kontext

AARON: Zwei Körper, die sich irgendwann nicht mehr erregen können, weil alles bekannt und eingefahren ist. Man verrichtet immer dieselben Handlungen, dieselben Abläufe, berührt immer dieselben Stellen, führt dieselben Handgriffe und Bewegungen aus. Weil man irgendwann einmal herausgefunden hat, daß eben diese die größte Lust bereiten. Ich meine den Überdruß, eine auslaugende Gewohnheit, für die niemand etwas kann, die sich einfach einstellt.
Kapitel 3, Absatz 325; siehe Kontext

AARON: Anarchie und Grenzenlosigkeit beim Sex. Dennoch gibt es Grenzen. Was ist mit den wirklichen harten Praktiken, SM-Sex zum Beispiel?
Kapitel 3, Absatz 348; siehe Kontext

AARON: Wenn das Begehren des einen auf etwas zielt, was der andere nicht will, müßte dort zuerst einmal Schluß sein. Es reicht, daß irgendetwas auch nur ein wenig unangenehm ist. Das dürfte aber keine endgültige Grenze sein. Man müßte zusammen versuchen, sich dem Wunsch desjenigen, der zunächst einmal verzichten muß, zu nähern. Widerwillen kann man auflösen. Da gibt es interessante Prozesse, die man an sich erleben kann.
Kapitel 3, Absatz 353; siehe Kontext

AARON: Eine irrsinnige Vorstellung, noch Tage danach zu tropfen.
Kapitel 3, Absatz 404; siehe Kontext

AARON: Nicht tagelang!
Kapitel 3, Absatz 406; siehe Kontext

AARON: Das ist ein sehr romantisches Motiv. Zu Romantik und Tod fällt mir ein Gedicht von Baudelaire ein, das ich unzählige Male gelesen habe. Es enthält all das, was ich unter dem Stichwort Phantasie verstehe:
Kapitel 4, Absatz 414; siehe Kontext

AARON: Das mit den Geräuschen verstehe ich, aber welche Bilder meinst du? Ich finde, es ist schwerer geworden, Bilder zu finden. Entweder beziehen sich die Phantasien auf Sexuelles, und dann hat man nur ein bestimmtes Repertoire zur Verfügung, oder die Bilder, die man benutzen möchte, sind bereits abgegriffene Muster, die zu Klischees erstarrt sind. Es ist wirklich schwer, über all das zu reden. Und wenn man es tut, besteht die Gefahr, das eigene Geheimnis zu zerreden. Nichts bleibt dann von der Aura, von der Poesie, die einem sich in Bildern aufdrängt. Manchmal stelle ich mir vor, gar nicht reden zu müssen, sondern einfach den Austausch der Blicke zu genießen. Oder auch den Genuß durch Essen und Trinken zu intensivieren.
Kapitel 4, Absatz 445; siehe Kontext

AARON: Du meinst, wenn man dich fünf Wochen stehen läßt, gerinnst du?
Kapitel 4, Absatz 459; siehe Kontext

AARON: Hat er das nicht schön gesagt?
Kapitel 4, Absatz 471; siehe Kontext

AARON: Zumindest wird einem das ständig zum Beispiel durch Filme suggeriert. Aber ich finde die Vorstellung generell ziemlich schwierig, denn entweder wird der eine Mann oder die eine Frau bedrängt. Das muß doch zu einer heillosen Verwirrung führen, wer was bei wem zuerst macht. Außerdem ist das kein bißchen romantisch. Die Vorstellung, mit zwei Frauen im Bett zu liegen, würde mich an meine Grenzen bringen.
Kapitel 4, Absatz 478; siehe Kontext

AARON: Wer weiß, vielleicht spielt Rebecca ihrem Freund das Huhn und läuft gackernd durch die Wohnung, läßt sich von ihm einfangen, daß die Federn fliegen.
Kapitel 4, Absatz 497; siehe Kontext

AARON: Und ein Suchen...
Kapitel 5, Absatz 511; siehe Kontext

AARON: Ich glaube, du verdrängst das Gefühl der Eifersucht.
Kapitel 5, Absatz 530; siehe Kontext

AARON: Verstellung und Heimlichkeit. Die Eifersucht schafft ein doppelbödiges Leben. Beide Seiten werden mit aller Kraft aufrechterhalten: die der scheinbaren Normalität und Gelassenheit und dann die Seite des argwöhnischen Suchens, Stöberns, Ausfindig-Machens. Sorgsam muß darauf geachtet werden, daß die eine sich nicht mit der anderen vermischt, nur allzu gut weiß der Eifersüchtige, daß er seine Sucht nur im Verborgenen austoben darf, daß er anderenfalls alles verliert. Doch nicht immer kann ihm die Verstellung gelingen. Er wird zusammenbrechen, die ganze Beschämung des Ertappt-Werdens erleben müssen. Er will dann auf einmal sogar erwischt werden.
Kapitel 5, Absatz 547; siehe Kontext

AARON: Wir haben immer noch nicht geklärt, warum wir überhaupt eifersüchtig sind.
Kapitel 5, Absatz 569; siehe Kontext

AARON: Aber wenn die Wurzeln der Eifersucht tiefer liegen? Sicherlich spiegeln sich in der Eifersucht, in der Empfindlichkeit für bestimmte Situationen und darin enthaltenen Kränkungen die Muster eigener Kindheitserfahrungen wider. So ist das Gefühl der Eifersucht meistens mit einem der beiden Elternteile verbunden. Man identifiziert sich mit der Eifersucht des Vaters oder der Mutter, und dieses alte Gefühl kommt in vergleichbaren Situationen immer wieder auf. Du fühlst dich an die Demütigung erinnert, die deine Mutter stets empfand, wenn dein Vater sich anderen Frauen zuwandte. Wir wissen, wie schwer es ist, souverän mit solchen tief verwurzelten Gefühlen umzugehen. Salome hat bereits gesagt, daß manche Menschen sich immer den Partner suchen, der ihnen Anlaß zur Eifersucht gibt. Warum?
Kapitel 5, Absatz 576; siehe Kontext

AARON: Das hat auch etwas mit der Unkenntnis unserer eigenen Motive zu tun und mit einer ausgetüftelten Rationalität, die unser Handeln in ihre Anschauungen bringen möchte und dabei von den wahren Motiven nichts wissen will oder sogar sie nicht mehr zu verstehen, zu sehen vermag. Wir 'betrügen' nicht nur den anderen, sondern oftmals auch uns selbst.
Kapitel 5, Absatz 630; siehe Kontext

AARON: Das, was der andere vor allem aushalten muß, ist der Teil von einem selbst, der man nicht sein will. Den lernt der andere in seiner reinsten Form kennen. Plötzlich hörst du zum erstenmal den Vorwurf: Du bist so wie dein Vater oder deine Mutter. Das ist dann der erste Moment, in dem die Beziehung radikal in Frage gestellt wird. Da holt dich deine ganze Geschichte plötzlich ein, sie sagt dir, daß du die ganze Zeit versucht hast, einen Teil von dir zu verleugnen, in dir abzutöten. Und der andere hat einen scharfen Blick für die Eigenarten, die nur aus dieser bestimmten Familienstruktur zu erklären sind. Im selben Moment merkt man, daß man gegen einen solchen Vorwurf, so zu sein, wie... keinen Widerstand entfalten kann. Du weißt, daß es die nackte Wahrheit ist: Du bist auch dein Vater und deine Mutter.
Kapitel 6, Absatz 660; siehe Kontext

AARON: Ich hasse gewellte und falsch eingeordnete Bücher. Am liebsten würde ich mein Bücherregal unter permanenter Kontrolle halten. Ich habe eine bestimmte Ordnung in meinen Regalen, die nur ich kenne und die auch mein Geheimnis bleibt. Eigentlich müßte ich die Regelung einführen, daß sie zuerst fragen müßte, bevor sie sich ein Buch aus meinem Bestand ausleiht, damit ich genau wüßte, welches Buch wo und zu welcher Zeit aus dem Regal geholt wird.
Kapitel 6, Absatz 674; siehe Kontext

AARON: Für mich ist es wichtig, wie man Reis kocht und Auberginen schneidet! Ich habe nur eine Richtung. Und wenn ich diesbezüglich keinen Streit riskieren will, versuche ich, woanders hinzusehen, wenn meine Freundin sie schneidet.
Kapitel 6, Absatz 680; siehe Kontext

AARON: Natürlich ist es Schwachsinn.
Kapitel 6, Absatz 683; siehe Kontext

AARON: Ich lasse die Tür gern offen, wenn ich dort sitze. Da eine Sichtlinie zwischen Klo und Küche besteht, sitze ich sozusagen am Frühstückstisch. Ich will sehen, das fördert unsere Unterhaltung. Ich sitze sehr lange und sehr gern.
Kapitel 6, Absatz 704; siehe Kontext

AARON: Bei einem Freund stand dort früher "Die Welt als Wille und Vorstellung".
Kapitel 6, Absatz 706; siehe Kontext

AARON: Ja, eindeutig. Dasitzen und denken, und dann aufstehen und an den Computer gehen.
Kapitel 6, Absatz 711; siehe Kontext

AARON: Und wenn es nicht wirkt?
Kapitel 6, Absatz 738; siehe Kontext

AARON: Und die wären?
Kapitel 6, Absatz 740; siehe Kontext

AARON: Für mich ist das Fehlen jeglicher Eifersucht ein sicheres Kriterium für die Echtheit einer Freundschaft.
Kapitel 7, Absatz 768; siehe Kontext

AARON: Isolde ist die Frau, die unerreichbar bleiben muß, genau die richtige für einen Mann, der von ihr getrennt bleiben möchte. Man verliert sie, sobald man sie besitzt. Vergeistigte Liebe ist Heimweh, Sehnsucht nach der Mutterbrust. In der Literatur bleibt sogar der Blick, den die Liebenden austauschen, weniger eine Brücke zwischen zwei Inseln als das Zeichen der Trennung.
Kapitel 7, Absatz 790; siehe Kontext

AARON: Das Schöne daran ist, daß die Tage niemals undokumentiert zerrinnen.
Kapitel 7, Absatz 812; siehe Kontext

AARON: Ich habe einen Freund. Wir kennen uns seit frühester Kindheit. Irgendwann, etwa mit vierzehn, haben wir Truffauts Film gesehen und heißen seitdem heimlich Jules und Jim. Er, der Franzose, ich der Deutsche. Wir haben damals vereinbart, im Leben immer alles zu teilen: "On partagera tout!" Zunächst die Frauen und irgendwann das Bett.
Kapitel 7, Absatz 815; siehe Kontext

AARON: Mit einer leichten Variation. Der Seitensprung ging von meiner Freundin aus. Ich habe es verziehen, weil er mein bester Freund war.
Kapitel 7, Absatz 817; siehe Kontext

AARON: Die Beziehung war dadurch nicht beendet. Ich konnte beide verstehen.
Kapitel 7, Absatz 819; siehe Kontext

AARON: Ich bin nicht verlassen worden. Ich habe beide geliebt, sie und ihn. Daher verstand ich gut, daß auch sie sich lieben. Das Dreieck hatte sich geschlossen. Wunderbar.
Kapitel 7, Absatz 821; siehe Kontext

AARON: Du warst es, die als erste aus der Symbiose ausgebrochen ist. Das Urbild ist aber der Mann, der aus der Beziehung ausbricht.
Kapitel 7, Absatz 836; siehe Kontext

AARON: Früher bin ich platonisch fremdgegangen. Ich verliebte mich leidenschaftlich in andere Frauen, saß dann aber auf dem Bettrand und sagte: "Nein, ich darf es nicht."
Kapitel 7, Absatz 838; siehe Kontext

AARON: Wer fremdgeht und nichts sagt, hat nicht nur Angst, verlassen zu werden, er läßt auch das eigene Gefühl der Einsamkeit nicht zu, das im Moment eines Geständnisses Wirklichkeit würde. Demjenigen, der zu Hause sitzt und nichts ahnt, wird eine Erfahrung vorenthalten.
Kapitel 7, Absatz 840; siehe Kontext

AARON: Was? Du glaubst, daß es das gibt?
Kapitel 7, Absatz 860; siehe Kontext

AARON: Es macht Angst, sich der Krise in einer Beziehung zu nähern. Es ist, als wohne man einem Sterben bei. Es muß nicht bis zum Ende gehen, kann aber ein Gang durch die Hölle sein.
Kapitel 8, Absatz 864; siehe Kontext

AARON: Ich denke, daß die Liebe aufhört, wenn man dauernd nachfragt.
Kapitel 8, Absatz 874; siehe Kontext

AARON: Oder das Tagebuch untermauert die Einsamkeit zu zweit. Die Beziehung gerät doch genau dann in die Krise, wenn bei einem der beiden Partner das Interesse für den anderen nicht mehr vorhanden ist. Die Grundlage des Aufeinandereingehens ist damit entrissen.
Kapitel 8, Absatz 893; siehe Kontext

AARON: Du bist nicht mehr, wofür ich dich gehalten habe, sagte der Enttäuschte.
Kapitel 8, Absatz 899; siehe Kontext

AARON: Plötzlich denkt man an die gemeinsamen Abende zurück, in denen man sich gegenseitig den Mythos der ersten Begegnung erzählt hat. Die Geschichte der einmaligen Liebe hatte sich damals selbst erfunden. Alles, jede kleine Geste, jeder noch so unbedeutenden Zufall hatte sich mit Bedeutung belegt. Und diese Geschichte des Anfangs, diese Urszene, hatten sie sich unendlich oft wiedererzählt, immer wieder die Liebe erneuert...
Kapitel 8, Absatz 906; siehe Kontext

AARON: Das ist vollkommen illusorisch, denn die einmaligen sexuellen Augenblicke sind abgezählt, da sie entscheidend an ein Gefühl des Sich-fremd-Seins gebunden sind. Wenn sich die Vertrautheit zwischen Mann und Frau einstellt, ist die Euphorie des Anfangs nicht zu retten. Deswegen muß man sich später mit künstlichen Mitteln behelfen, das kommt einer Institutionalisierung gleich. Das ist zum Scheitern verurteilt.
Kapitel 8, Absatz 913; siehe Kontext

AARON: Im intimen Bereich zurückgewiesen zu werden, ist eine tiefe Kränkung.
Kapitel 8, Absatz 922; siehe Kontext

AARON: Das Ende, auf das er abzielt, ist wohl die völlige Abkühlung der Gefühle, die bis zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht erreicht worden ist.
Kapitel 8, Absatz 966; siehe Kontext

AARON: Noch ist es nicht so weit.
Kapitel 8, Absatz 972; siehe Kontext

AARON: Wirklich? Die Trennung setzt dem Gewesenen ein Ende, aber sie zerstört nicht seine Bedeutung. Trennung ist der Einbruch der Geschichtlichkeit in die Liebe.
Kapitel 9, Absatz 989; siehe Kontext

AARON: Worin liegt der Unterschied? Der eine bleibt und trennt sich doch, langsam und leise. Der andere geht mit einer dramatischen Szene und geht doch vielleicht nur äußerlich.
Kapitel 9, Absatz 1010; siehe Kontext

AARON: Und die Befreiung der Beziehung von den eingeschliffenen Zwangshandlungen. Alles ist nach der Trennung wieder offen, auch die Beziehung auf den Verlassenen hin.
Kapitel 9, Absatz 1021; siehe Kontext

AARON: Als du alles wieder einsortiert hattest, habt ihr dann weiter gestritten oder euch versöhnt, wie ging es weiter?
Kapitel 9, Absatz 1046; siehe Kontext

AARON: Oh nein. Bevor wir uns getrennt haben, gab es unzählige Kehrtwenden bei meiner damaligen Freundin. Anrufe, plötzliche nächtliche Besuche.
Kapitel 9, Absatz 1060; siehe Kontext

AARON: Eine Beziehungskiste sozusagen.
Kapitel 9, Absatz 1072; siehe Kontext

AARON: In meinem Kleiderschrank hängen noch immer Klamotten von meinen früheren Freundinnen. Die werden vielleicht darauf warten, daß ich sie ihnen zurückgebe. Wahrscheinlich glauben sie auch, sie hätten Spuren hinterlassen, dabei habe ich sie noch nicht einmal bemerkt. Ich greife wie Jan irgendwann in die Kiste, dann taucht eine Erinnerung wieder auf, aber sie ist nicht mehr besetzt, sie verändert sich.
Kapitel 9, Absatz 1077; siehe Kontext

AARON: Aber die Entfremdung, die im Geistigen stattfindet, ist endgültiger als die körperliche. Der Mund verliebt sich neue Sprachen ein und küßt bald einen anderen.
Kapitel 9, Absatz 1103; siehe Kontext

AARON: Gar keine Worte. Das ist schrecklich. Aber zuviele Worte können zerstörerisch wirken, weil sie ein Drittes in die Zweisamkeit bringen.
Kapitel 9, Absatz 1117; siehe Kontext

AARON: Ich habe mich einmal mit einer Ex-Freundin nach längerer Zeit zum Abendessen getroffen. Wir haben drei Stunden mühevoll versucht, uns zu unterhalten. Aber es half nichts: Wir hatten uns nichts mehr zu sagen.
Kapitel 9, Absatz 1139; siehe Kontext

AARON: Das mit dem Grundakt verstehe ich nicht. Verliebtheit hat doch eine viel entscheidendere Dimension: das Geheimnis. Sie ist wie eine unterirdische Tropfsteinhöhle, in der du dich traumwandelnd bewegst. Mit Körperlichkeit hat das nichts zu tun.
Kapitel 10, Absatz 1169; siehe Kontext

AARON: Die wirklich große Spannung erzeugen nur fremde Menschen. Die ideale Geliebte – weil ideale Projektionsfläche all meiner Wünsche – ist ohne Zweifel die Unbekannte, die unvermittelt Erscheinende, das unbeschriebene Blatt. Die Verliebtheit nährt sich auch von den Fragen: Wer ist die andere, wie ist sie, wo will sie hin, wohin kann ich mit ihr gehen?
Kapitel 10, Absatz 1207; siehe Kontext

AARON: Wartet, laßt uns jetzt bei der Gegenwart bleiben. Wir sprechen die ganze Zeit über Revolution von Lebensgeschichten, Neuentwürfe des Kommenden, Häutungen von Vergangenheiten, kurzum vom Umgang mit der eigenen Biographie. Welche Rolle bleibt dem Geliebten? Eigentlich doch nur die Statistenrolle.
Kapitel 10, Absatz 1221; siehe Kontext

AARON: Das Thema 'Zusammenbleiben, bis daß der Tod euch scheidet' kenne ich aus einer früheren symbiotischen Beziehung. Es war ein langwieriger Prozeß, davon loszukommen. In der Symbiose verzichtest du auf dein eigenes Sein, um mit dem anderen zu verschmelzen. Das ist der Tod.
Kapitel 10, Absatz 1244; siehe Kontext