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1. Begegnung
2. Eroberung
3. Sex
4. Phantasien
5. Eifersucht
6. Alltag
7. Dreiecke
8. Krise
9. Trennung
10. Verliebtheit

Autoren
Aaron
Arthur
Charlotte
Gabriel
Hector
Jan
Judith
Lucia
Rebecca
Salome



Beiträge von

HECTOR

HECTOR: Was ihr sagt, hört sich für mich wie das Diktat der Liebe auf den ersten Blick an. Für mich ist die Begegnung ein Spiel, sie ist eine Inszenierung mit mir und dem anderen in den Hauptrollen. Sie kann über Wochen, Monate und Jahre fortgesetzt werden. Das Spiel hat keine festen Regeln, sie werden erfunden und wieder gebrochen. Zwei Menschen suchen sich, weichen sich zunächst aus, gehen sich sogar bewußt aus dem Weg, um schließlich noch vehementer zum großen Angriff zu starten.
Kapitel 1, Absatz 7; siehe Kontext

HECTOR: Über unsere fünf Sinne saugen wir den anderen auf.
Kapitel 1, Absatz 20; siehe Kontext

HECTOR: Beim ersten Blick siehst du das Äußere als Gesamtheit, erst auf den zweiten Blick die Gesichtszüge. Die Sinnlichkeit einer Geste kann grenzenlos faszinieren. Mir fällt ein Beispiel aus der Literatur ein: Ein junges Mädchen sitzt auf dem Bett, greift mit den Füßen zu den Trauben und ißt sie.
Kapitel 1, Absatz 33; siehe Kontext

HECTOR: Und doch entscheiden nicht nur die drei Sinne über Gedeih und Verderben möglicher Bewerber. Denkt an die Phantasie! Man kann sich in Menschen verlieben, von denen man nur aus Erzählungen gehört hat.
Kapitel 1, Absatz 37; siehe Kontext

HECTOR: Das blitzartige Verlieben geht meist über's Auge. Erliegt die Liebe der Schönheit?
Kapitel 1, Absatz 49; siehe Kontext

HECTOR: "Denn wenn der Smaragd durch seine herrliche Farbe dem Gesicht wohltut, ja sogar einige Heilkraft an diesem edlen Sinne ausübt, so wirkt die menschliche Schönheit noch mit weit größerer Gewalt auf den äußern und innern Sinn. Wer sie erblickt, den kann nichts Übles anwehen; er fühlt sich mit sich selbst und mit der Welt in Übereinstimmung." Wahlverwandtschaften.
Kapitel 1, Absatz 51; siehe Kontext

HECTOR: Ich habe eine panische Angst vor zu großen Brüsten...
Kapitel 1, Absatz 60; siehe Kontext

HECTOR: Eines meiner Ausschlußkriterien sind große Brüste. Schon als Kind hatte ich Angst, daß die Brüste meiner Oma mich erschlagen könnten. Meine Oma war eine sehr breite und massive Frau, die ich immer nur von unten sah. Ihre Brüste schienen riesig und bedrohlich. Ich dachte, sie fallen mir irgendwann auf den Kopf.
Kapitel 1, Absatz 73; siehe Kontext

HECTOR: Außerdem gibt es Menschen, die sich selbst nur mit der Intensität lieben, mit der andere sie lieben. Sie haben nicht das Bedürfnis zu lieben, sondern geliebt zu werden, und lassen sich diejenigen gefallen, die ihnen Liebe anbieten.
Kapitel 1, Absatz 115; siehe Kontext

HECTOR: Kann man Menschen erobern? Können wir Liebe hervorrufen, wenn wir wissen, was wir wollen, der andere von seinem Glück aber noch nichts ahnt? Wie lernt man die Kunst des Sich-Hineinspielens in das Leben eines anderen Menschen?
Kapitel 2, Absatz 123; siehe Kontext

HECTOR: Wir reden jetzt aber über Verführung und nicht über Liebe. Der Verführer ist doch nur ein Stratege, der zudem nicht gerade wählerisch ist, wenn er alle Frauen liebt.
Kapitel 2, Absatz 137; siehe Kontext

HECTOR: Wenn ich das richtig verstehe, wird die Verführung hier als etwas Weibliches definiert. Gehört die Schönheit auch zur Verführung?
Kapitel 2, Absatz 158; siehe Kontext

HECTOR: Ihr seid beide kastrierende Frauen. Ihr verfallt dem Weiblichen im Mann, also dem Schönen, und die Schönheit ist eine Kastration der Sprache. Sie schneidet mir die Rede ab.
Kapitel 2, Absatz 162; siehe Kontext

HECTOR: Können wir die Verführung nicht präziser fassen? Gibt es denn überhaupt keine Strategien?
Kapitel 2, Absatz 178; siehe Kontext

HECTOR: Am Abend treffen sich am Fluß die Spaziergänger mit ihren Hunden. Die Hunde bändeln an, und Herrchen und Frauchen dackeln hinterher.
Kapitel 2, Absatz 182; siehe Kontext

HECTOR: Bei uns waren es auch die Blumen. Als ich aus den Ferien zurückkam und nicht wußte, wie es mit uns weitergehen sollte, stand sie plötzlich da, braungebrannt, mit leicht herunterfallendem Haar und mit einem ganz anderen Blick als sonst. In der Hand hielt sie einen Blumenstrauß. Da war mir klar: Ich würde sie zum Essen einladen, und wir würden den Abend bei ihr oder bei mir beenden. So entstand plötzlich neues Leben für mich, es war die Urszene unserer Liebe; zwar nicht das erste Zeichen, aber das Urzeichen. Ich war natürlich beleidigt, als ich später erfuhr, daß sie die Blumenstraußszene bereits mit einem anderen Mann aufgeführt hatte.
Kapitel 2, Absatz 185; siehe Kontext

HECTOR: Mir ist dieses Jägerdasein unerträglich. Schon sehr früh wußte ich, daß die wahre Souveränität im aktiven Warten liegt. Ich mag es überhaupt nicht, hinter jemandem herzulaufen. Lasset die Frauen zu mir kommen...
Kapitel 2, Absatz 197; siehe Kontext

HECTOR: Eroberung wird mit langem Atem geplant. Die Liebe inspiriert die Dichter, die Erfinder und die Politiker.
Kapitel 2, Absatz 199; siehe Kontext

HECTOR: Was interessieren uns die anderen. Ich möchte jetzt öffentlich für den dialektischen Dreischritt der Verführung eintreten: Stimme, Therapie und Witz. Du erotisierst sie mit deiner tiefen Stimme. Du therapierst sie mit der Geduld deiner Aufmerksamkeit. Du eroberst sie mit deinem sprühenden Witz.
Kapitel 2, Absatz 202; siehe Kontext

HECTOR: Hast du ein erotisches Gefühl verspürt, als du diese Briefe geschrieben hast?
Kapitel 2, Absatz 207; siehe Kontext

HECTOR: Eben, der Fehl an seinem Platz.
Kapitel 2, Absatz 210; siehe Kontext

HECTOR: Ich finde das auch unerhört erotisierend, wenn ich ungewollt Zeuge beim 43. Drehversuch werde: Reifer, erfolgreicher Mann verkündet junger, attraktiver Dame die Großtaten seines Lebens.
Kapitel 2, Absatz 214; siehe Kontext

HECTOR: Eine unendliche Peinlichkeit! Die lässige Rhetorik, die Eleganz der erfolgsgewohnten Gestik, eine Sprache, die das, was beeindrucken soll, in die Nebensätze packt. Und die Frau geduldig und ganz Ohr, mit ehrfurchtsvollem Blick, schmeichelnden Lippen und kreischender Begeisterung, die den Alten wie mit Peitschenhieben in die Höhen orgiastischer Ego-Salberei emportreibt. Der Schleier des Fraulich-Süßen verdeckt derweil den ironischen und gnadenlosen Spott: Es sind die Klimmzüge eines kranken Mannes, eines Clowns, der sich abrackert und dem die Farben der heiteren Maske im Gesicht zerfließen.
Kapitel 2, Absatz 216; siehe Kontext

HECTOR: Bloch.
Kapitel 2, Absatz 222; siehe Kontext

HECTOR: Dann fangen wir mit dem Streicheln der Kleidung an. Hat sie ein Staubkorn auf ihrem Kleid, so entferne es mit einer zärtlichen Geste. Hat sie keins, entferne es trotzdem.
Kapitel 2, Absatz 242; siehe Kontext

HECTOR: Das sind Sternstunden im Leben.
Kapitel 2, Absatz 244; siehe Kontext

HECTOR: Sexualität ist zunächst ein Phänomen jedes einzelnen Körpers, nicht erst der Liebe. Dein Körper erregt sich und verlangt zur Befriedigung nach einem anderen Körper. Da erst kommt der andere ins Spiel. Und das Verhältnis zum anderen beim Sex muß nichts mit Liebe zu tun haben. Von sich aus schert sich die Sexualität kein bißchen um die Liebe.
Kapitel 3, Absatz 253; siehe Kontext

HECTOR: Hat diese Nähe und Geborgenheit nicht auch in der letzten Vereinigung ihr Urbild und Vorbild? Genau darum geht es doch, wenn man zusammen schläft.
Kapitel 3, Absatz 271; siehe Kontext

HECTOR: Das ist mir zu draufgängerisch. Ich habe eher das Bedürfnis, unmittelbare Lust in Spielen auszudrücken, die sowohl sprachlich als auch körperlich sein können und trotzdem eine gewisse Distanz wahren. Lust, die in einem spielerischen Wechsel von unmittelbarer Erfüllung und Verzögerung besteht, in Wortspielen, in kleinen Aggressionen und Offensiven, dann wieder in der Zurücknahme und Zärtlichkeit. So eine Art kultiviertes Spiel.
Kapitel 3, Absatz 280; siehe Kontext

HECTOR: Aber gerade Berührungen einzelner Punkte lassen den Körper als Ganzen vibrieren. Von der einzelnen Stelle aus verbreitet sich zauberartig ein elektrisierendes Gefühl über den ganzen Körper. Schon eine flüchtige Berührung löst diese Wirkung aus.
Kapitel 3, Absatz 300; siehe Kontext

HECTOR: Eben. Es muß bei Sexualität nicht um Liebe gehen. Zwei erregte Körper können zusammenfinden und Befriedigung haben, Affären und One-night-stands. Ich bin dagegen, das zu diskriminieren. Dieses Gerede von der neuen Treue, der strengen Bindung des Sex an die 'wirklich ernsten' Gefühle füreinander und sogar an die Ehe – gräßlich! Man greift auf moralische Werte der fünfziger und sechziger Jahre zurück. Aids ist da nur ein Vorwand. Aids hindert Promiskuität nicht. Aber bitte Safer Sex.
Kapitel 3, Absatz 313; siehe Kontext

HECTOR: Eine bestimmte Qualität muß der Sex behalten. Sex bleibt ein Zeichen für den Zustand einer Liebe. Wenn er fade wird, ist es vorbei.
Kapitel 3, Absatz 321; siehe Kontext

HECTOR: Das erste halbe Jahr läuft der Sex, da liegst du jeden Tag im Bett, wenn es das Leben zuläßt. Dann kommt ein halbes Jahr, das in Ordnung ist, und dann kommen noch zwei bis drei Jahre, in denen man es erträgt. Und dann...
Kapitel 3, Absatz 326; siehe Kontext

HECTOR: Ich weiß gar nicht, ob es ein natürliches und zwangsläufiges Nachlassen der sexuellen Anziehung geben muß. Bei mir ist das anders: Sexualität vollzieht sich in Zyklen. Es gibt die Lustphase, in der ich alle drei Stunden könnte. Das dauert drei Tage, und danach ist es für Wochen vorbei.
Kapitel 3, Absatz 337; siehe Kontext

HECTOR: Was beiden gefällt, ist erlaubt. Wenn die Wünsche einander entsprechen, wenn man nach dem Sex kein medizinischer Fall ist und sich niemand als Opfer seiner Leidenschaften sieht, geht alles.
Kapitel 3, Absatz 349; siehe Kontext

HECTOR: Ich finde, daß der Grundakt gesichert sein muß. Der Grundakt ist die Kopulation. Alles andere ist zweitrangig. Der Mann muß sich abreagieren können, damit es sich nicht aufstaut.
Kapitel 3, Absatz 358; siehe Kontext

HECTOR: Natürlich mußte die Frauenbewegung herausstellen, daß die gesellschaftlichen Vorstellungen von der Frau, von ihrem Körper und ihrer Sexualität nicht von der Natur angelegt waren. Männer und Frauen müßten alles noch einmal diskutieren, in einer entspannteren Situation.
Kapitel 3, Absatz 372; siehe Kontext

HECTOR: Da hätten wir einen Unterschied, der in der Anatomie liegt und vielleicht weitreichende Folgen hat. Der Mann kennt ein Zentrum und hat ein Primat, die Frau viele kommunizierende Punkte.
Kapitel 3, Absatz 380; siehe Kontext

HECTOR: Weil die Frauen nichts von uns wissen. Es gibt unüberbrückbare Abgründe zwischen den Geschlechtern. Allein die Art zu berühren, zu tasten. Der Mann tastet anders, wäscht sich anders, betrachtet sich anders. Der Mann erreicht sein ganzes Geschlecht, kann sich überall berühren, wird überall berührt und gesehen. Das körperliche und sexuelle Empfinden hat ja auch mit Autoerotik zu tun.
Kapitel 3, Absatz 384; siehe Kontext

HECTOR: Wenn der Mann die Frau anfaßt und streichelt, empfindet er sie anders als seinen eigenen Körper. Es ist das ganz Fremde.
Kapitel 3, Absatz 386; siehe Kontext

HECTOR: Was wissen wir schon in Bezug auf Körperlichkeit vom anderen? In den entscheidenden Punkten nichts! Als Mann weiß ich nur: Wir haben die Erektion. Und wir haben auch die Erschlaffung. Wir haben dieses Moment der Hochzeit. Aber was wissen wir von den Frauen. Sie können uns erzählen, was sie wollen, können behaupten: "Wir waren erregt und hatten auch einen Orgasmus." Ich habe mir immer eingebildet zu wissen, wann eine Frau den Höhepunkt hat. Mittlerweile glaube ich an gar nichts mehr.
Kapitel 3, Absatz 388; siehe Kontext

HECTOR: Eben. Und selbst die emanzipiertesten Frauen kommen auf dich als Mann mit den alten Vorstellungen von männlicher Sexualität zu, zum Beispiel, daß der Mann immer kann und will. Die Erektion ist eine Selbstverständlichkeit.
Kapitel 3, Absatz 392; siehe Kontext

HECTOR: Der Mann erleidet den Alptraum, daß der Samen zurückfließt, daß er nicht bewahrt wird, einfach abstirbt.
Kapitel 3, Absatz 398; siehe Kontext

HECTOR: Und die Frau geht ins Bad, schließt die Türe hinter sich und duscht sich ab.
Kapitel 3, Absatz 400; siehe Kontext

HECTOR: Männer tropfen doch auch.
Kapitel 3, Absatz 405; siehe Kontext

HECTOR: Aber Stunden.
Kapitel 3, Absatz 407; siehe Kontext

HECTOR: Neulich saßen wir zusammen auf einer steilen Felsenklippe. Tief unten schäumten die Wellen des Meeres gegen die zerklüfteten Felsen. Wir saßen nicht nebeneinander, sondern hintereinander. Plötzlich stellte ich mir vor, daß sie mir von hinten einen Stoß verpaßt. Ich sah mich stürzen, rauschhaft in die Tiefe des Wassers hinunter, ohne Halt. Mein letzter Gedanke: das Nichts. Ich steigerte mich so sehr in diese Phantasie hinein, daß ich schließlich fürchtete, sie könnte es jeden Augenblick tun. Ein paar Tage später erzählte sie mir, daß sie eben diese Phantasie tatsächlich gehabt hatte.
Kapitel 4, Absatz 408; siehe Kontext

HECTOR: Was fasziniert dich an Beinen? Sind das auch die Strümpfe und die Schuhe mit den spitzen Absätzen?
Kapitel 4, Absatz 429; siehe Kontext

HECTOR: Worüber man nicht reden will, darüber sollte man auch schweigen. So heißt es doch schon bei Wittgenstein.
Kapitel 4, Absatz 433; siehe Kontext

HECTOR: Sich Frauen in Dessous vorzustellen, hat etwas mit Lustgewinn zu tun. Dessous bedecken, was sie im Grunde um so mehr hervorheben. Gerade Spitzenwäsche, die sich an den Körper schmiegt, offenbart in der Verhüllung das Geheimnis der Frau. Es ist ein Changieren zwischen der Begierde, auch noch die letzte Hülle vom Leib zu reißen, und dem Wunsch, durch die Berührung des Dessous den weiblichen Körper zwar zu spüren und dennoch in der Unsichtbarkeit zu lassen.
Kapitel 4, Absatz 435; siehe Kontext

HECTOR: Essen und das Trinken gehören unbedingt dazu.
Kapitel 4, Absatz 446; siehe Kontext

HECTOR: Ja, zu den erotischen Phantasien. Man kann sich doch vorstellen, daß sich über Naturalien Assoziationsketten bilden, die sich nicht mehr eindeutig einem bestimmten Bedeutungsfeld zuordnen lassen.
Kapitel 4, Absatz 448; siehe Kontext

HECTOR: Stell' dir vor, du hast Lust oder Vorlust. Du willst kurz vorher noch etwas essen, greifst in der Küche deiner Freundin in den Backofen hinein und stehst plötzlich vor einem verschimmelten Etwas, was früher einmal ein Brot war. Du schmeißt es weg, regst dich fürchterlich – künstlich – darüber auf und machst deiner Freundin Vorwürfe, daß sie ständig dieses verschimmelte Zeug bei sich herumliegen läßt. Aber danach, was ist dann? Du hast deine Vorlust ja nicht gezügelt. Und vielleicht ist genau dieses verschimmelte Etwas plötzlich der zündende Funken, um alles in Gang zu setzen, um das Weitere assoziativ zu verfolgen. Du hast den Geruch in der Nase, – oder du erzeugst ihn zumindest in deiner Phantasie –, hast eine bestimmte Gewebestruktur vor den Augen und dann den Körper vor dir. Wunderbar! Da fängst du doch an zu grunzen, zu bellen. Du machst den Wahnsinn mit.
Kapitel 4, Absatz 450; siehe Kontext

HECTOR: Es gibt da noch die andere Metaphernkette. Graf Tilli, der Kater von nebenan, sitzt am Fenster. Er will herein. Ich weiß genau, was er will: Milch! Dann kommt er hereingesprungen, ganz geil, meine Freundin spurt natürlich sofort, holt ein Tellerchen heraus, gießt Milch darauf, frische, flüssige Milch...
Kapitel 4, Absatz 454; siehe Kontext

HECTOR: ...stellt sie auf den Boden. Die Katze leckt fünfmal daran, ist begeistert und springt wieder aus dem Fenster heraus. Und was passiert indessen? Die Milch steht wochenlang auf dem Boden, und sie gerinnt langsam, wird fest. Welche Assoziationen einem da kommen können in bezug auf Sexualität, ist doch unvorstellbar.
Kapitel 4, Absatz 456; siehe Kontext

HECTOR: Habt ihr noch nie solche Assoziationen gehabt?
Kapitel 4, Absatz 460; siehe Kontext

HECTOR: Nein, Gerinnung und Sex.
Kapitel 4, Absatz 462; siehe Kontext

HECTOR: Ist denn nicht der Mann derjenige – ich stelle einmal Spekulationen an –, der die Flüssigkeit in Gang halten will, der Angst vor Gerinnung hat, vor dem Festwerden? Ich habe diese Vorstellung schon einmal gehabt.
Kapitel 4, Absatz 464; siehe Kontext

HECTOR: Ja, und zwar in mir.
Kapitel 4, Absatz 466; siehe Kontext

HECTOR: Männer können das vielleicht nur, wenn sie ihre Lebensgeschichte als Liebesgeschichte konstruieren. Da geht wohl viel von dem direkten körperlichen Empfinden, das die Frauen mit ihrer Vorstellung verbinden, verloren. Der Mann ist dann der Geist, der aus seiner Geschichte Kunst macht, und die Frau ist die Poesie.
Kapitel 4, Absatz 470; siehe Kontext

HECTOR: Beide Phantasien, sowohl die von dir als auch von Arthur, haben etwas Gewalttätiges.
Kapitel 4, Absatz 484; siehe Kontext

HECTOR: Der tierische Instinkt ruft. Wir brauchen nur an die Pferde auf der Wiese dabei zu denken, wie der Hengst von hinten auf die Stute geht.
Kapitel 4, Absatz 493; siehe Kontext

HECTOR: Perversionen werden auch oftmals erst in der Rede über solche Dinge erzeugt. Wenn eine Frau zum Beispiel sagt: "Also der hat mich wieder genagelt!"
Kapitel 4, Absatz 499; siehe Kontext

HECTOR: Ja, es gibt Frauen, die differenzieren sogar sehr genau, wie sie genagelt werden. Da gibt es Preßluftbohrer bis zu vierzig Zentimeter, die einem Stier gleichkommen, und es gibt eben kleinere Bearbeitungsgeräte...
Kapitel 4, Absatz 501; siehe Kontext

HECTOR: Ich will nur sagen, daß man sich eine bestimmte Metaphorik zurechtlegt, um die Lust zu erzeugen...
Kapitel 4, Absatz 505; siehe Kontext

HECTOR: Eifersucht? Petrus der Eiferer kommt mir in den Sinn...
Kapitel 5, Absatz 508; siehe Kontext

HECTOR: Gegen die Eifersucht bleibt sogar die Ironie machtlos, die ganze schöne Rationalität scheitert.
Kapitel 5, Absatz 513; siehe Kontext

HECTOR: Aber könnte es nicht sein, daß sich in der Eifersucht die Liebe ex negativo zeigt? Ich meine, immer wird Eifersucht als negative Eigenschaft dargestellt, das muß nicht unbedingt so sein, sie kann auch eine positive Seite haben.
Kapitel 5, Absatz 520; siehe Kontext

HECTOR: Es könnte sein, daß die Eifersucht ein Ruf nach Liebe ist – und manchmal ein Schrei. Die Eifersucht bleibt insofern trotz allem negativ, als sie in solchen Fällen einen Mangel ausdrückt: den Mangel, direkte Worte für die Liebe zu finden oder in positiver Weise das Band zu der anderen Person zu stärken. Um noch einmal auf Salome zurückzukommen: Ich glaube nicht, daß es für mich bei der Partnerwahl eine Rolle gespielt hat, ob diese Frau mich eifersüchtig machen würde oder nicht. Aber eine Beziehung ohne Eifersucht bleibt für mich undenkbar. Ich bin rasend eifersüchtig.
Kapitel 5, Absatz 522; siehe Kontext

HECTOR: Diese geradezu klassische Vorstellung ist permanent lebendig in mir: Mann kommt nach Hause, Frau liegt mit einem anderen Kerl im Bett.
Kapitel 5, Absatz 541; siehe Kontext

HECTOR: Eifersucht auf die Verflossenen? Das ist für mich ein unsinniges Thema. Das spielt doch keine Rolle.
Kapitel 5, Absatz 553; siehe Kontext

HECTOR: Diese Angst, uninteressant zu sein, ist vielleicht auch gar nicht so falsch. Ich könnte mir heute schwer vorstellen, mit einer Frau zusammen zu sein, die keine Beziehung vor mir hatte. Insofern kann ich nicht eifersüchtig auf die Vergangenheit sein. Ich finde es sogar spannend herauszukriegen, welche Erfahrungen sie mit anderen Männern gemacht hat. Hinter der Eifersucht auf die Vergangenheit des anderen steckt natürlich der Mythos von der ursprünglichen, von der ersten Liebe. Das geht nicht auf.
Kapitel 5, Absatz 557; siehe Kontext

HECTOR: Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist zu klären, warum man eifersüchtig ist. Man muß das als Faktum akzeptieren, weil es in jedem Menschen drin ist. Niemand kann mir erzählen, daß er nicht eifersüchtig ist. Vielleicht gilt es, die Eifersucht umzuwerten und sie in Großzügigkeit zu verwandeln. Dann wird es möglich, damit umzugehen.
Kapitel 5, Absatz 574; siehe Kontext

HECTOR: Hast du dich parasitär an ihr festgesaugt?
Kapitel 5, Absatz 582; siehe Kontext

HECTOR: Das kann gefährlich werden.
Kapitel 5, Absatz 597; siehe Kontext

HECTOR: Eine solche Anverwandlung ist doch nur möglich, wenn es gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Verflossenen gibt.
Kapitel 5, Absatz 612; siehe Kontext

HECTOR: Endlich spricht mal jemand von der Raserei, die körperlich erlebt wird. Ein Zittern am ganzen Körper begleitet die starke Eifersucht, es ist wie das Zittern desjenigen, der am Rande eines tiefen Canyons steht, hinunterschaut und schon am ganzen Leib den Fall empfindet. Ein unaufhaltbarer Sturz scheint den Körper zu bedrohen; der eine fällt angesichts dieser Bedrohung in sich zusammen, als würde er von einem schwarzen Loch aufgesaugt, der andere wird tobsüchtig,
Kapitel 5, Absatz 622; siehe Kontext

HECTOR: Du siehst also in dem tatsächlichen 'Fremdgehen' eine Art Therapie für den permanent eifersüchtigen Partner?
Kapitel 5, Absatz 625; siehe Kontext

HECTOR: Oh, ich kenne das: Du liegst im Bett, deine Freundin hat eine Verabredung mit einem anderen Mann, es wird später und später, du malst dir die Möglichkeiten aus, die ihre frühe Rückkehr verhindert haben könnten. Am liebsten wäre es dir, daß er ein so langweiliger, aber zugleich zäher Charakter ist, daß sie aus all dieser Langeweile und Zähigkeit und wegen ihrer Höflichkeit nur schwer einen Absprung finden konnte. Andere, für dich weniger positive Erklärungen kommen dir in den Sinn, doch du verscheuchst sie, bist ihnen gegenüber richtig ungehalten. Die Uhr tickt, die Minuten werden immer länger, die Blicke auf die Uhr finden in immer kürzeren Abständen statt. In dem Moment, in dem auf einmal ein Schlüssel in das Schlüsselloch der Wohnungstür gesteckt wird, hast du schon einen solchen Grad an Auflösung erreicht, daß du nur noch mit letzter Kraft einen Hauch von scheinbarer Ruhe in dir erzeugen kannst. Du nutzt diese knappe Minute, die sie von der Wohnungstür bis zu dir benötigt, um dir vorzunehmen, dir nichts anmerken zu lassen. Wie beiläufig fragst du sie nach dem Abend, gähnst, als wärst du gerade aus tiefem Schlaf aufgewacht, sprichst mit schläfriger Stimme. In deinem Innern aber sitzt einer auf der Lauer wie der Fuchs auf Hasenjagd. Kopf und Körper in gespannter Erwartung aller möglichen und ersehnten negativen Reden über den anderen Mann: Er soll häßlich sein, einen schlechten Geschmack haben, ein übelriechendes Parfüm benutzen und unmögliche politische und philosophische Ansichten haben. Doch dann kommt nichts von alledem: Es war ein sehr interessanter Abend, ein anregendes Gespräch und: "Du mußt ihn unbedingt mal kennenlernen." Da bricht es in dir los. "Ich will ihn nicht kennenlernen! Was habe ich mit diesem Typen zu tun!" Jetzt weiß sie natürlich, was los ist. Du spürst, wie du im wahrsten Sinne des Wortes 'dein Gesicht verlierst'. Auf einmal fühlst du dich mit diesem Ausbruch deiner innersten Gefühle häßlich werden. Eigentlich hast du sie ja mit deinem Verhalten von der Schönheit ihrer Beziehung mit dir überzeugen wollen, spontan, unmittelbar, und jetzt hast du ihr nichts anderes als den cholerischen Empfang eines Eifersüchtigen geboten.
Kapitel 5, Absatz 635; siehe Kontext

HECTOR: Zumindest müßte es ein Ausbrechen aus der Starre solcher klischeehafter Verhaltensvorstellungen geben.
Kapitel 5, Absatz 642; siehe Kontext

HECTOR: Eine Asymmetrie in der Eifersucht gibt es in vielen Beziehungen. Daraus erwächst oft eine lebendige Spannung, aber auch ein Machtspiel.
Kapitel 5, Absatz 645; siehe Kontext

HECTOR: Ja, ich denke da an die Gestaltung des gemeinsamen Alltags. Suchen nicht eine Vielzahl der Einrichtungen des Alltags die Möglichkeiten für ein Eifersüchtig-Werden zu unterbinden? In vielen kleinen Bereichen sicherst du dir nach und nach deine Unentbehrlichkeit.
Kapitel 5, Absatz 647; siehe Kontext

HECTOR: Man muß es so überspitzt sagen: Im Alltag wird diese Eifer-Sucht zu einer Suche nach den undichten Stellen in der Beziehung, die man zukitten will, um nichts mehr anbrennen zu lassen. Es ist ein wasserdichtes Abschotten, bis es unaufhaltbar zerbricht.
Kapitel 5, Absatz 649; siehe Kontext

HECTOR: Vielleicht ist die Eifersucht ein altmodisches Gefühl, aber ich bleibe dabei.
Kapitel 5, Absatz 653; siehe Kontext

HECTOR: Diese Phase vollzieht sich meistens schleichend. Du spürst zwar irgendwann, daß es nicht mehr so ist wie am Anfang, aber es sind dann gemeinsam zu bewältigende Aufgaben da, die dich nicht direkt auf das Problem der Abnutzung der Beziehung lenken. Und das ist vielleicht gut so. Wäre es anders, würden in dieser Übergangsphase zu viele Schwierigkeiten auftreten. Die Beziehung würde im falschen Moment in eine sehr verzehrende Reflexivität hineingezogen werden.
Kapitel 6, Absatz 656; siehe Kontext

HECTOR: Selbstverständlich ist es gräßlich, mit den Eltern identifiziert zu werden. Jedoch hat der Vorwurf manchmal auch eine positive Funktion. Er kann dich dazu aufrufen, dich in allen Gewohnheiten und Eigenschaften stets auf das Überkommene hin zu prüfen. Seitdem ich zum erstenmal gehört habe, ich sei wie mein Vater, liege ich ständig vor mir auf der Lauer. Ich beobachte mich beim Essen, Gehen und Sprechen.
Kapitel 6, Absatz 662; siehe Kontext

HECTOR: Wunderbar! An diesen Beispielen zeigt sich, daß Liebe das Ausleben des Wahnsinns ist.
Kapitel 6, Absatz 684; siehe Kontext

HECTOR: Die Entscheidung, Tisch und Bett zu teilen, muß nicht immer aufgrund der anfänglichen Leidenschaft getroffen werden. Es gibt durchaus auch andere Gründe, die sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert haben: eine starke Zuneigung, der Wille zur Treue oder gemeinsame Arbeit und Interessen. Darin drückt sich in erster Linie der Wunsch aus, einen ganz normalen Alltag mit dem anderen zu teilen. Und dazu bedarf es auch eines gewissen Harmoniebedürfnisses. Ohne den Willen dazu wäre der Alltag nicht zu bewältigen: ein wahres Chaos.
Kapitel 6, Absatz 686; siehe Kontext

HECTOR: Das stimmt einfach nicht. Sicherheit bedeutet nicht, sich seiner Frau und all dessen sicher zu sein, was zum klassischen Rollenverständnis gehört: Treue, Weiblichkeit, Anpassungsfähigkeit an die männlichen Ansprüche, Hausarbeiten, Kindererziehung. Sicherheit bedeutet vor allem, sich selbst, gerade als Mann, frei bewegen zu können. Wie groß ist vor allem am Anfang der Beziehung die Scham des Mannes, sich nackt zu zeigen. Permanent begleitet einen das Gefühl, die andere könnte ein Körperteil als Mangel empfinden. Bevor du aus dem Bad kommst, ziehst du schnell noch wenigstens die Unterhose an, um nicht ganz nackt vor ihr zu stehen. Denn es quält dich dieses Unbehagen, du könntest in dieser völligen Entblößung etwas Lächerliches an dir haben. Und sie tut so, als würde sie dich in deinem halbnackten Zustand nicht sehen und schaut aus dem Fenster. Ein Jahr später hat sich das verändert. Du kannst plötzlich nackt vor ihr in der Küche stehen, ohne dich deiner Habseligkeiten zu schämen, und sie schaut dich prüfend von oben bis unten an und sagt: "Ein paar Pfunde kannst du dir ruhig abtrainieren." Das verstehe ich unter Sicherheit.
Kapitel 6, Absatz 692; siehe Kontext

HECTOR: Das Essen ist in einer Beziehung essentiell. Bei Brot, Käse und Wein blüht die Romantik.
Kapitel 6, Absatz 694; siehe Kontext

HECTOR: Szenen eines Eheklos.
Kapitel 6, Absatz 700; siehe Kontext

HECTOR: Die Toilette ist der Ort, an dem ich frühmorgens meine besten Ideen habe; deswegen möchte ich von niemandem dort gestört werden. Das ist meine absolute Intimsphäre – eine Brutstätte des Geistes. Das Klo sollte der Raum der Imagination sein. Wenn ich dort meine Ideen ausgebrütet habe, kann ich mich sofort an den Schreibtisch setzen und schreiben. Das hat sicherlich etwas mit der körperlichen Entleerung zu tun. Je mehr Platz im Körper geschaffen wird...
Kapitel 6, Absatz 708; siehe Kontext

HECTOR: Genau. Wenn ich dasitze, fange ich an zu denken. Es muß etwas mit der stofflichen Entleerung zu tun haben, daß sich im Gehirn Energien bilden, die sich zu Ideen und Gedanken zusammenfügen.
Kapitel 6, Absatz 710; siehe Kontext

HECTOR: Wenn sich bei mir dieses Muß-Gefühl einstellt, werde ich aus Denkzwängen herausgerissen. Das hat etwas Erlösendes, denn die Sprache, in die ich beim Schreiben hineingedrängt werde, verfremdet immer, was ich sagen will, und erst im Klo habe ich Freiheiten zu neuen Gedanken.
Kapitel 6, Absatz 713; siehe Kontext

HECTOR: Dann muß man andere Maßnahmen ergreifen, um die Harmonie wiederherzustellen.
Kapitel 6, Absatz 739; siehe Kontext

HECTOR: Ich versöhne mich am besten mit mir und der Welt, wenn ich mir ein Ei koche. Wenn ich den Eierkocher aus dem Schrank hole, geschieht schon ein hermeneutischer Vorgriff: Du weißt, was in den fünf Minuten passiert, in denen das Ei brütet. Ist es fertig, stellst du es in den Eierbecher, schlägst den Kopf ab und siehst vollkommen zufrieden: Der Dotter ist wieder gelb. Richtige Kochzeit, richtige Konsistenz.
Kapitel 6, Absatz 741; siehe Kontext

HECTOR: Die möchte ich nicht zur gemeinsamen Ei-Harmonie zwingen.
Kapitel 6, Absatz 743; siehe Kontext

HECTOR: Auf die Männer... Aber die schließen sich zusammen, schaffen sich neue Bereiche, in denen der tabuisierte Chauvi-Spruch wieder losgelassen werden kann.
Kapitel 7, Absatz 755; siehe Kontext

HECTOR: Ich weiß, welche Bilder du im Kopf hast. Du meinst eine faschistoide Männerfreundschaft. Es gibt aber auch wirkliche Freundschaften. Ich habe immer großen Wert darauf gelegt, enge Beziehungen zu Männern zu haben, weil ich mit einem Mann ganz andere Dinge besprechen kann als mit einer Frau. Hinzu kommt, daß ich mich bei einem Mann nicht verstellen muß. Mit einer Frau entsteht oftmals eine erotische Spannung, die für mich eine Art Doppelbödigkeit darstellt. Meine Sprache verliert ihre Eindeutigkeit in den Mäandern der Verführungsspiele.
Kapitel 7, Absatz 759; siehe Kontext

HECTOR: Man hat wenig echte Freunde. Freundschaft kann in Liebe übergehen, auch in platonische oder gleichgeschlechtliche.
Kapitel 7, Absatz 762; siehe Kontext

HECTOR: Kurz und gut: Du machst keinen großen Unterschied zwischen Freundschaft und Liebe außer, daß du mit deinem Partner auch schläfst.
Kapitel 7, Absatz 781; siehe Kontext

HECTOR: Auch die Verflossenen können in einer aktuellen Beziehung herumspuken, sogar einen ungeheuren Einfluß ausüben. Im Grenzfall sind sie in der Lage, die aktuelle Beziehung zu zerstören. Nicht nur, daß sich Redensarten, Interpretationsweisen früherer Partner einschmuggeln und breit machen, sondern wie oft muß in einer Partnerschaft das Unerledigte früherer Beziehungen ausgetragen werden! Das geht bis an den Rand des Erträglichen.
Kapitel 7, Absatz 803; siehe Kontext

HECTOR: Können wir nicht konkreter werden? Ich will eine Geschichte aus dem Leben.
Kapitel 7, Absatz 814; siehe Kontext

HECTOR: Habt ihr euer Versprechen gehalten?
Kapitel 7, Absatz 816; siehe Kontext

HECTOR: Du hast dich in beide hineinversetzt und gedacht, das sei das Beste, was dir geschehen konnte.
Kapitel 7, Absatz 820; siehe Kontext

HECTOR: Ich frage mich bloß, warum der Dritte, wenn er nicht gerade der Busenfreund ist, sich auf solch ein Spiel einläßt, obwohl er nicht sicher sein kann, die besseren Karten zu haben. Ich hätte eine furchtbare Angst vor der Niederlage.
Kapitel 7, Absatz 824; siehe Kontext

HECTOR: Eine andere Liebe nebenbei zu leben, ist für mich nicht auszudenken.
Kapitel 7, Absatz 847; siehe Kontext

HECTOR: Aber – um an Rebecca anzuknüpfen – mir kommt noch eine weitere, anscheinend höchst seltene Variante der Beziehung in den Sinn: die glückliche.
Kapitel 7, Absatz 859; siehe Kontext

HECTOR: Aber – um an dieses kriegerische Vokabular anzuknüpfen – dem eigentlichen Kampf gehen Zeiten voraus, in denen die Waffen geschmiedet werden. Oftmals kündigt sich alles noch in recht harmloser Weise an. Liebesbeweise werden weniger, kleine Empfindlichkeiten werden auf einmal wichtiger, immer schon hast du dieses oder jenes an dem anderen nicht leiden können, aber auf einmal ist es, als würde es mit aller Kraft hervortreten.
Kapitel 8, Absatz 866; siehe Kontext

HECTOR: Das ist eine seltsame Botanik der Liebe, die du hier vor uns entfaltest. Eine verkehrte Pflanzenwelt, denn bisher war mir die Blume immer das Zeichen der Liebe, und nun sehen wir uns hier von Kriech- und Schlingpflanzen der Krise umgeben. Da fehlt nur noch die fleischfressende Pflanze.
Kapitel 8, Absatz 870; siehe Kontext

HECTOR: Ich sehe hinter dem Lesen im Tagebuch des anderen noch andere Motive. Es ist die Suche nach einem verborgenen Gesicht, das man intuitiv zu spüren meint, das in der Realität des Zusammenseins aber unsichtbar bleibt. Dieses verborgene Gesicht liegt hinter einer nach außen getragenen Glätte und Souveränität.
Kapitel 8, Absatz 879; siehe Kontext

HECTOR: Genau den Satz hätte er nicht geschrieben. In diesem Moment wäre ihm sein Tun nämlich zu Bewußtsein gekommen. Dann hättest du ihn im Körbchen auf dem Nil ausgesetzt.
Kapitel 8, Absatz 885; siehe Kontext

HECTOR: Das gilt nicht nur für Beziehungen mit einem erheblichen Altersunterschied, sondern auch für langjährige Beziehungen. Die gemeinsame Basis, die im ersten Jahr erarbeitet worden ist, muß ständig neu bestimmt werden, ansonsten besteht die Gefahr, daß die Beziehung auf Eis gelegt wird.
Kapitel 8, Absatz 902; siehe Kontext

HECTOR: ...und nun bleibt dieses Gefühl aus. Der Mythos verliert seine Zauberkraft. Das einzige, was von ihm übrigbleibt, ist die Tatsache, daß er zur bloßen Wiederholung verblaßt ist.
Kapitel 8, Absatz 907; siehe Kontext

HECTOR: Ich weiß nicht so genau, ob dein Plädoyer wider die Künstlichkeit beim Sex und für den Vaginismus als Sinneslust die Krise in der Sexualität wirklich beseitigen kann.
Kapitel 8, Absatz 917; siehe Kontext

HECTOR: Du meinst, man kann auch zusammenbleiben, wenn der Sex nicht mehr funktioniert?
Kapitel 8, Absatz 919; siehe Kontext

HECTOR: Trotzdem sollte man den Verlust der sexuellen Spannung als Krisensymptom nicht unbeachtet lassen. Stell' dir vor, du merkst nach einem Jahr, daß die Lust des Anfangs bei deiner Partnerin nachgelassen hat. Die sexuellen Kontakte automatisieren sich allmählich, leben nicht mehr von der Phantasie der ersten Berührung. Dann verweigert sie sich zum erstenmal. Immer hast du davor Angst gehabt, daß es passieren würde...
Kapitel 8, Absatz 921; siehe Kontext

HECTOR: Dann beginnst du, dir einzureden, daß es Wichtigeres als die Sexualität in der Beziehung gibt. Es findet eine permanente Verdrängung deiner unbefriedigten Lust statt. Schließlich wirst du bei wiederholten Zurückweisungen aggressiv und beginnst, dir mögliche Vergeltungen zu überlegen. Wenn sie dich dann vereinzelt doch noch mal an sich heranläßt, geht es meistens schief.
Kapitel 8, Absatz 923; siehe Kontext

HECTOR: Beim Mann. Der Druck lastet zu stark auf ihm, dieses eine Mal erfolgreich sein zu müssen.
Kapitel 8, Absatz 925; siehe Kontext

HECTOR: Mit scheinbarem Wohlwollen, aber innerlich natürlich enttäuscht sagt sie: Mach Dir nichts draus, es ist nicht so schlimm. Aber das glaubst du ihr nicht. Und hier beginnt das Mißtrauen, daß du nur noch schwer wieder beseitigen kannst.
Kapitel 8, Absatz 927; siehe Kontext

HECTOR: Willst du damit sagen, daß du davor Angst hast, deine Freundin könnte mit der Zeit verschimmeln?
Kapitel 8, Absatz 932; siehe Kontext

HECTOR: Der Gedanke plötzlicher Fremdheit macht mir Angst. In einer früheren Beziehung stand permanent ein Satz als Schatten über uns: "Es könnte sein, daß irgendwann meine Liebe zu Dir aufhört." Ein Satz, gegen den ich machtlos war. Ich selbst hätte das nie sagen können und kann es auch heute nicht. Du kannst mit dem anderen durch alle schwierigen Situationen und Krisen hindurchgehen, doch gegen diesen Ausspruch, der von außen kommt, ja aus der Fremdheit des anderen, dagegen bist du vollkommen machtlos. Das lähmt dich.
Kapitel 8, Absatz 935; siehe Kontext

HECTOR: Nein. Ich denke, sie hat das aus eigener Erfahrung gesagt. Allerdings war sie jemand, der im tiefsten Innern seines Herzens eine Leere hatte, einen schwarzen Punkt, der auf der anderen Seite das Zentrum ihrer Unruhe und Betriebsamkeit war. Sie besaß keine innere Fülle, keine innere Mitte, die ihr genügt hätte. Meine Angst, daß die Liebe einmal aufhören könnte, bezog sich auf dieses schwarze Loch.
Kapitel 8, Absatz 937; siehe Kontext

HECTOR: Eine wahrhaft schauerliche Vorstellung.
Kapitel 8, Absatz 951; siehe Kontext

HECTOR: Der Urwald tobt.
Kapitel 8, Absatz 954; siehe Kontext

HECTOR: Spätestens hier würde ich das Spiel beenden und meine Türe nicht mehr öffnen.
Kapitel 8, Absatz 964; siehe Kontext

HECTOR: Es gibt auch die Möglichkeit zu verhindern, daß der andere dieses Bewußtsein, diesen Durchblick erlangt. Das ist am besten zu erreichen durch eine möglichst weitgehende Verstrickung in das Netz der giftigen Spinne. Schon der Zweifel, der bei Außenstehenden ausgestreut wird, zielt ja darauf ab, den anderen nicht entkommen zu lassen.
Kapitel 8, Absatz 979; siehe Kontext

HECTOR: Bei all diesen Schilderungen steigt in mir so ein Gebrüll auf, das sowohl in ein Lachen, als auch in einen Befreiungsschrei übergehen kann, der mit einem Schlag alles beendet.
Kapitel 8, Absatz 982; siehe Kontext

HECTOR: Wiederholungen haben doch einen ästhetischen Reiz.
Kapitel 9, Absatz 996; siehe Kontext

HECTOR: Gibt es in dieser Konzeption einen Zeitpunkt, an dem du dich nicht mehr trennen mußt? Wenn die eigene Entwicklungsfähigkeit notwendig an die Trennung vom Partner geknüpft ist, dann werden ja die Abschiede zum Prinzip.
Kapitel 9, Absatz 1026; siehe Kontext

HECTOR: Das ist ein Plädoyer für die Notwendigkeit von Bildern, Vorstellungen, Projektionen vom anderen, auch oder gerade weil man sie als solche erkannt hat. Die Geliebte muß mir zunächst fiktiv gegeben sein, damit ich sie in Wirklichkeit erreichen kann. Ohne die poetische Distanzierung gibt es keine reale Begegnung.
Kapitel 9, Absatz 1031; siehe Kontext

HECTOR: Weil es, solange ich den anderen noch liebe, nichts Grundsätzliches jenseits der Liebe geben kann. Die vernunftgesteuerte Wahrnehmung der unüberbrückbaren Differenz der Lebenseinstellungen wird durch das Gefühl, immer noch zu lieben, aufgehoben.
Kapitel 9, Absatz 1038; siehe Kontext

HECTOR: Der andere hilft einem nie dabei, weil er sonst zum Therapeuten wird. Und therapeutische Beziehungen sind das Ende der Liebe. Ich habe mir bei Trennungen immer zuerst Gedanken gemacht, wie ich die Schlüssel wieder einfordern könnte. Das war das I-Tüpfelchen, die Schlüssel zurückzufordern, und ich habe es immer bis zum letzten hinausgezögert, weil es den Charakter der Endgültigkeit hatte.
Kapitel 9, Absatz 1066; siehe Kontext

HECTOR: In meinem Schrank hingen einmal vergessene Sachen von drei Frauen. Eines Tages habe ich sie weggeschmissen.
Kapitel 9, Absatz 1078; siehe Kontext

HECTOR: Welches neue Leben? Wird das Leben in der Liebesbeziehung stillgelegt? Hält der Fluß der Zeit an? Ich glaube, daß in diesem Gedanken idealistische Vorstellungen von einer ewigen Liebe nachhallen, in denen die Zeit keinen Raum hat, in denen die Liebe absolut zu sein hat. Eine Liebesvorstellung ohne Entwicklungs-, ohne Zeitaspekt, weil sie ja immer schon als absolute Liebe gedacht wird.
Kapitel 9, Absatz 1088; siehe Kontext

HECTOR: Bei denen, die verlassen worden sind, schwankt das Spektrum der Reaktionen zwischen totaler Ohnmacht und totaler Verausgabung. Die Ohnmacht äußert sich in einem Gefühl von körperlicher und geistiger Lähmung. Es ist, als ob du deine Finger nicht mehr zu irgendwelchen Arbeiten bewegen könntest. Du liegst auf deinem Bett und läßt die wirren Gedanken und Bilder wie in einem Karnevalszug an dir vorbeirauschen. Dein einziger klarer Gedanke ist, daß du existierst. Aber das nützt dir nichts. Schließlich stehst du auf, gehst aus dem Haus, ohne zu wissen wohin. Du hörst das Klacken deiner Schuhe auf dem steinigen Untergrund, aber dieses wie alle Geräusche, die du sonst noch vernimmst, kommen dir unwirklich vor. Du gehst, aber du bist völlig ohne Intention, ohne Ziel, ohne Willen. Und plötzlich senkt sich der Himmel auf deinen Kopf herunter, die anbrechende Abenddämmerung schleicht sich angstmachend in deine Glieder ein. Machtlosigkeit, Dunkelheit. Es rauscht an dir vorbei. Du kennst kein Morgen.
Kapitel 9, Absatz 1128; siehe Kontext

HECTOR: Die Zeit nach der Trennung war für mich Surrealismus pur. Nichts, kein Ort, kein Geruch, kein Geräusch war ohne Beziehung auf sie, es gab überhaupt keine Gegenstände, keine Welt, sondern nur Hinweisschilder, Zeichen, die Halluzinationen von ihr heraufbeschwörten. All das hatte erst ein Ende, als ich die Stadt wechselte, mir ein neues Terrain eroberte, das nicht mit ihrer Präsenz verwoben war.
Kapitel 9, Absatz 1130; siehe Kontext

HECTOR: Ich weiß gar nicht, ob ich das als Wahn bezeichnen würde. Das ist doch ein Phänomen der Pubertät. Je älter man wird, desto seltener wird all das Absurde und Verzehrende.
Kapitel 10, Absatz 1144; siehe Kontext

HECTOR: Du kannst nicht davon ausgehen, daß das fünfte Verliebtsein die gleichen Gefühle erzeugt wie das erste. Der fünften Liebe können vier schwere Enttäuschungen vorangegangen sein. Wer bleibt davon unbeeindruckt? Liebe entsteht nicht im geschichtslosen Raum. Eine erste überwältigende Liebe ist nicht wiederholbar.
Kapitel 10, Absatz 1146; siehe Kontext

HECTOR: Ich will die Frage so nicht gestellt wissen. Für mich war die Liebe stets das radikal Uneindeutige. Liebe ist alles und nichts. Jeder Versuch, Liebe auf irgendein Konzept festzulegen, geht doch vollkommen daneben. Meiner Meinung nach bringst du veraltete Vorstellungen ins Spiel.
Kapitel 10, Absatz 1148; siehe Kontext

HECTOR: Nein, warte! Was Gabriel beschreiben will, löst doch immer nur Enttäuschung aus. Wenn Emotionen so stark sind, daß der Sinn für die Realität verloren geht, entstehen krasse Fehleinschätzungen in bezug auf die gemeinsamen Erwartungen. Dann haben wir zwei Menschen vor uns, deren Intentionen in völlig unterschiedliche Richtungen zielen. Das endet fatal.
Kapitel 10, Absatz 1150; siehe Kontext

HECTOR: Ich kann das jedenfalls nicht nachvollziehen, weil ich gerade im Anfangsstadium der Liebe oftmals schon die ganze Enttäuschung gespürt habe, die sich in den ersten Begegnungen einschlich. Man könnte sogar sagen, daß die Phase der Verliebtheit bereits ein Gewebe mit Rissen war, das sich zunächst poetisch über uns legte und doch im nächsten Moment das Prosaische einer offenen Verletzung darbot. Du weißt nicht, ob die Wunden zu heilen sind. Und dennoch: Vielleicht atmet die Liebe nur durch die Risse in der Seele und in dem Körper der Liebenden.
Kapitel 10, Absatz 1152; siehe Kontext

HECTOR: Ich gebe Charlotte recht. Eine Begegnung ist wie ein exzellentes Mahl. Der Reiz besteht darin, Reihenfolge und Zeiten der einzelnen Gänge einzuhalten. Wie war das, Salome? Ne pas mettre la charrue devant les b ufs? Spannt den Pflug nicht vor die Ochsen. Alles zu seiner Zeit.
Kapitel 10, Absatz 1157; siehe Kontext

HECTOR: Ich wiederhole: Der Grundakt muß gesichert sein.
Kapitel 10, Absatz 1168; siehe Kontext

HECTOR: Das sind sehr schöne Bloch-Bilder, doch weiß ich nicht, ob sie uns hier weiterhelfen. Wie soll ich eine Beziehung beginnen, wenn ich noch nicht einmal weiß, wer ich bin? Auf welcher Grundlage sollen meine Gefühle denn aufbauen?
Kapitel 10, Absatz 1174; siehe Kontext

HECTOR: In der Pubertät habe ich auch daran geglaubt. Mittlerweile bin ich der Meinung, daß Hermann Hesse alles und nichts zum Thema Liebe sagt.
Kapitel 10, Absatz 1176; siehe Kontext

HECTOR: Aber ich kann doch nicht aus meiner bürgerlichen Maske ausbrechen! Das war vielleicht der Fehler der 68er zu glauben, sie könnten die Revolution machen und die Klassenunterschiede beseitigen. Ich will niemandem Vorwürfe machen. Doch ich kann aus meiner Situation heraus nicht einfach so tun, als ob ich nicht aus bürgerlichen Verhältnissen käme. Ich hänge vielleicht an dieser bürgerlichen Vorstellung von Liebe und Zweierbeziehung, und ich muß mich erst einmal radikal darauf zurückbesinnen, daß ich so bin, wie ich bin. Ich muß mit der Faktizität, mit dem Leben, in das ich hineingeboren wurde, umgehen. Das kann ich in der Liebe nur dann tun, wenn die Geliebte darauf eingeht. Die Veränderung stellt sich erst ein, wenn ich weiß, wer ich bin. Ich weiß nicht, ob dafür Revolution das richtige Wort ist.
Kapitel 10, Absatz 1187; siehe Kontext

HECTOR: Wobei die Verliebtheit zunächst eine reine Projektion sein kann, ohne daß der erträumte Partner sich mir nähert. Dann bleibt ein Zwischenraum, in den ich bestimmte Inhalte hineinprojiziere. Dies ist ein intensiver körperlicher Zustand. Anders ist es, wenn ich sofort eine reale Beziehung eingehe und damit die Alltagsprobleme hochkommen.
Kapitel 10, Absatz 1193; siehe Kontext

HECTOR: Ohne Spannung kein Krimi.
Kapitel 10, Absatz 1195; siehe Kontext

HECTOR: Minnedienst und Liebesbeweise empfinde ich als außerordentlich reizvoll. Die Verspieltheit des Verliebtseins trägt zu dem Wunsch bei, dem eigenen Leben ein neues Gewand zu geben.
Kapitel 10, Absatz 1211; siehe Kontext

HECTOR: Ob ich meine Vergangenheit am Ort der versiegten Liebe gelassen habe, weiß ich nicht, doch die Kleider sind dort geblieben. Ich mußte aus ihnen ausbrechen und habe sie zurückgelassen.
Kapitel 10, Absatz 1216; siehe Kontext

HECTOR: Wollen wir daher zusammenfassen, daß die Verliebtheit ein unerwartetes Objekt hat? Daß, wenngleich unsere Aufmerksamkeit uneingeschränkt dem Geliebten gilt – was wir als 'Gefühl für den anderen' benennen –, die Emotion als Ziel doch nur uns selbst hat? Die Geliebte als conditio sine qua non, ohne die tatsächlich nichts geht, die im Grunde jedoch nur den Spiegel hält, in dem die verliebte Kreatur sich selbst-konstituierend erhellt? Dann ist Liebe ein Eiertanz vor dem Altar des eigenen Ego.
Kapitel 10, Absatz 1228; siehe Kontext

HECTOR: Ist es dann nicht geradezu beleidigend, wenn man herausfindet, daß der Geliebte früher mit jemandem zusammen war, der unmöglich war, entweder charakterlich oder in der Erscheinung?
Kapitel 10, Absatz 1233; siehe Kontext

HECTOR: Das Gerede von Tod und gemeinsamem Selbstmord kann ich nicht ertragen. Für mich stellt sich diese Todessehnsucht als großes Klischee dar. Ich kenne die romantische Liebe auch, habe mich in Tristan und Isolde ergangen, doch war das meistens meine eigene Phantasie, die ich für mich allein hatte und die nicht mit einer Frau gemeinsam entstanden ist. Seitdem ich in Beziehungen lebe, hatte ich diese Todesphantasien nicht mehr.
Kapitel 10, Absatz 1246; siehe Kontext

HECTOR: Mich gruselt, wenn ich das alles höre. Für mich ist Liebe auch Alltagsbanalität, in der ich mit dem anderen zusammenlebe.
Kapitel 10, Absatz 1248; siehe Kontext